Volltext: St. Pölten (III / 1928)

Das städtische Museum. 
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Von der Stadtgemeinde erworbenen Sammlung römischer Münzen vorangestellt ist, die der 
Altbürgermeister und Rechtsanwalt Dr. Karl Heitzler in jahrzehntelanger, von großer Sach 
kenntnis zeugender Sammeltätigkeit zusammengetragen hat. 
Um 1250 ist in der Gegend von St. Pölten noch der Verkehr mit zugewogenem Silber 
urkundlich überliefert neben dem ausgiebigen Gebrauch geprägter Münze, des österreichischen 
Pfennigs. Diesen erweist uns der 1923 am Nathausplatz gehobene Münzschatz, welcher ge 
schlossen mit den an gleicher Stelle gefundenen Objekten zur Schau gestellt ist. In einer 
Sparbüchse aus ungebranntem Ton fanden sich 1400 Silbermünzen südostdeutscher Münz 
stätten, vornehmlich Wiens, dann Venedigs und Kölns, welche wohl anläßlich des Ungarn- 
einfalles 1252 verborgen worden waren. Dem 15. Jahrhundert gehören eine goldene Hals- 
Slädlisches Museum, Goldene Halskette, Ende des 15. Jahrhunderts. 
kette an, deren Glieder gotische Motive zeigen, desgleichen je ein kleines Gefäß aus Bronze, 
Glas und Ton, welche 1512 beim Brande der Stadt in den Schutt des Gebäudes gelangt 
sein dürften. 
Die Schaustellung des Geldwesens wird durch Typen der österreichischen Banknoten 
emissionen seit 1762 sowie der in St. Pölten bereits während der Kleingeldkrise von 1848/9 
durch den Kaufmann Johann Trumpf ausgegebenen Notgeldscheine und der städtischen Geld 
zeichen aus den Zeiten der Krise von 1919/20 vervollständigt. Auf den Ausbau der Sammlung 
in der Richtung der Darstellung auch des Kredit- und Überweisungsverkehres, ferner des 
Aktien- und Anleihewesens wird besonderes Gewicht gelegt. Einzelne wichtige Münzordnungen 
und Bankozettelpatente fehlen ebensowenig in dieser Abteilung wie ein Bild des Hauses, in 
den: sich die kaiserliche Münzstätte befand (Ranzonigasse 6). 
Die Medaillen der Stadt St. Pölten sind vollständig vertreten, darüber hinaus die 
Stellung der Schaumünze in der Kulturgeschichte durch einige Beispiele angedeutet. Der 
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