Volltext: St. Pölten (III / 1928)

Stadt und Stadtrecht, die geschichtliche Entwicklung. 
Von Dr. Karl Helleiner. 
Wichtigste Quellen und Literatur: 
Außer dein ungedruckten archivalischen Material kommen für die ältere Zeit vor anderen die im 1. und 
2. Band des niederösterreichischen Urkundenbuches gesammelten urkundlichen Quellen in Betracht. Einige wichtige 
Quellen sind in dem im folgenden zu nennenden Werk August Herrmanns auszugsweise oder vollständig ver 
öffentlicht. Schließlich wären die im 9. Band der österreichischen Weistümer, Seite 271 ff, abgedruckten Bann- 
taidinge zu St. Pölten heranzuziehen. 
Von Darstellungen ist das vorzügliche Buch August Herrmanns „Geschichte der l. f. Stadt St. Pölten" in 
erster Linie zu nennen. Das bereits vollendete Werk, das die Geschichte der Stadt bis in unsere Tage heraus 
führt, wird demnächst vollständig im Druck vorliegen. Viele wertvolle Eiuzelbeiträge von verschiedenen Verfassern 
sind in den Jahrgängen der Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich zu finden, dagegen ist das 
Werk Alois Kerschbaunrers „Geschichte des Bistums St Pölten" im einzelnen veraltet. Einen guten Überblick 
über die Stadtgeschichte verschafft der Aufsatz Karl Hübners „Geschichtliches uiib Knnstgeschichtliches aus St. Pölten" 
im 2. Jahrgang der österreichischen Gemeindezeitung, Seite 203 ff., woselbst auch eine Zusammenstellung weiterer 
hier nicht genannter Aufsatzliteratur zu finden ist. Einen Überblick über die ältere Geschichte Niederösterreichs, 
deren Kenntnis für das genauere Verständnis der Stadtgeschichte unerläßlich scheint, bietet Max Vancsa „Geschichte 
Nieder- und Oberösterreichs", Band 1 und 2. 
Das heutige Niederösterreich südlich der Donau war ungefähr seit Beginn unserer 
Zeitrechnung dem römischen Weltreich eingegliedert. Ein Teil der Provinz Noricum ripense 
(Ufernoricum) bildete es nach Theodor Mommsens Worten „ein Vorland und gewissermaßen 
einen Teil Italiens". Im Norden durch den Limes 
und die Donau von der Welt der Barbaren ge 
trennt und vor ihnen geschützt, erreichte das Land 
eine hohe Stufe der Kultur. Zahlreiche wohl 
fundierte Straßen, noch heute dem Volk unter den 
Namen „Hochstraße" oder „Steinstraße" bekannt, 
durchzogen es von Westen nach Osten und von 
Norden nach Süden, ein dichtes Netz der Besied 
lung, durch häufige Zufallsfunde der Gegenwart 
erschließbar, hielt es überspannt. Nur wenige frei 
lich und nur die wichtigsten der damals bestehenden 
Orte sind uns heute noch den Namen nach bekannt. 
Sehen wir von den auf militärischer Grundlage 
erwachsenen Lager-Städten ab und beschränken wir 
den Gesichtskreis auf die rein bürgerlichen Ansiede 
lungen, so tritt uns Aelium Cetium, die Vor-
	        
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