Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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V. 
AUS KLANG 
Die eigentlich tragende Schicht der österreichischen Revo 
lution des Jahres 1848 1 war durch Liberalismus und Demo 
kratie geformt. Größer als der unmittelbare Anteil des Jose 
phinismus an diesen Geschehnissen ist sein mittelbarer, dadurch 
daß er den liberalen und im besonderen demokratischen Strö 
mungen den Boden bereitete, die vor allem seit der Julirevo 
lution 2 neben dem politischen Josephinismus als verhältnismäßig 
schwache Strömungen vorhanden waren und erst seit 1848 eine 
machtvolle Zeiterscheinung in den deutschen Ländern der Mon 
archie werden, während andere nichtdeutsche Völker in der 
Rezeption des Liberalismus und demokratischer Ansätze der 
Entwicklung der deutschen Landschaften vorauseilten. 
In den deutschen Gebieten war vor allem aber der politische 
Vulgärjosephinismus dem liberalen Einfluß seit dem ausgehen 
den Vormärz stark ausgesetzt. Sind die liberalen Einflüsse im 
vormärzlichen Österreich zunächst noch lange über die Juli 
revolution hinaus auf eine verhältnismäßig kleine Schicht geistig 
beweglicher Elemente beschränkt gewesen, so vollzieht sich 
etwa in den letzten Jahren vor der Märzrevolution auch darin 
ein Wandel, daß jetzt die liberalen Anregungen in die Breite 
zu wirken beginnen, eine Schicht erfassen, die man etwa als 
mittleres Bürgertum bezeichnen kann. Diese Kreise hatten auch 
schon bis dahin politischen Auffassungen gehuldigt, die radi 
kalere Ansätze aufwiesen. Sie werden fortan in immer stärkerem 
Maße durch liberale Anschauungen geformt. Der größte (vor 
x ) Soweit es sich um revolutionäre Ereignisse bei den nichtdeutschen Völker 
schaften handelt, gehören diese auf eine andere Ebene. Sie sind dort in erster Linie 
als nationalpolitischer und nicht als parteipolitischer Kampf zu werten. 
2 ) Zur Bedeutung der Julirevolution als Zäsur der innenpolitischen Entwicklung 
Österreichs vgl. Srbik y Metternich I, 548 ff.