Volltext: Wachsende Schwierigkeiten [33] (Band 33/1930)

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lichen eigenen Verlusten — den Gegner zurückzuweisen. Die beiden 
genannten, oft bewährten Offiziere mußten ihr Leben dabei opfern; 
Lt. W a d e p u h l (12. Komp.), ebenfalls mehrfach feit dem 27. Mai 
hervorgetreten, wurde verwundet; die Mannschaftsverluste waren 
entsprechend hoch. Die Schwere des Kampfes geht auch aus der Zahl 
der eingebrachten Beute hervor: mehrere hundert Gefangenen, vier 
Revolver-Kanonen und zahlreiche M.G. blieben in der Hand des 
Bataillons. 
Während dieses Kampfes hatte sich das I. Batl. — ebenfalls fo ge¬ 
schwächt, daß die 10. Komp. bei ihm hatte eingesetzt werden müssen — 
mit den zahlreichen M.G. nordöstlich Vierzy herumgeschlagen. Es be¬ 
durfte der vollen Feuerkraft der l. M.W. und fchw. M.G., der Geb.- 
Battr. 21 und 5./Felda. 225, um dagegen vorwärtszukommen. In 
stundenlangem Ringen wurde ein Nest nach dem anderen ausgehoben. 
Endlich — gegen 3° nachm. — gelang es der 10. Komp. unter dem 
„streitbaren Pfarrer", Lt. d. R. M ü l l e r, im Nordostrande von Vierzy 
einzudringen. 
Kurz vorher war jedoch bereits die Entscheidung über den Besitz 
des Dorfes weiter südlich gefallen. Während sich das III./Res. 32 unter 
gleich schweren Bedingungen wie das I./66 von Osten her an das Dorf 
herankämpfte, wobei die 3./Felda. 225 äußerst wirksam mithalf, waren 
das III./36 gegen den Kirchhof und das H./36 gegen das Barackenlager > 
angesetzt. 
Über diesen Angriff berichtet Lt. d. R. M e y e r, Führer der 11./36: 
„Angriffsbefehl und Uhrzeit an die Züge, um 10° raus aus den Löchern. 
Ungestörtes Ordnen der Kompagnie aus ihrer vertrackten Lage zum Angriff. 
Rechts die etwas vorgeschobene 12., halblinks hinter uns die 10. Komp. Als 
wir unmittelbar darauf die Straße Charantigny—Montremboeuf Fe. über¬ 
schritten, bekamen wir heftiges Inf.- und M.G.Feuer! ebenso die 10.. die vor 
den Baracken in Stellung ging. 11. und 12. blieben im Borgehen. In einem 
Weizenfeld nördlich des Barackenlagers wurden auch wir durch M.G.Feuer aus 
Front und beiden Flanken zum Halten gezwungen. Deckungsloses, feindwärts 
geneigtes Gelände. Die Kompagnie teils im Weizenfeld, aus dem nur kniend 
gefeuert werden konnte, teils daneben auf blankem Felde mit nur vereinzelten 
Granattrichtern. Vor uns in flachen Löchern eine feindliche Schützenlinie, auf 
die sofort — zunächst im Eifer des Gefechts stehend, dann kniend — das Feuer 
aufgenommen wurde. Hinter dieser feindlichen Stellung ein anscheinend stark 
besetzter Hohlweg (südlich des Kirchhofs, der Verf.) mit einem M.G., hinter dem 
freies, mit Granattrichtern besätes Feld zum Park von Vierzy anstieg. Die 
feindlichen Schützen vor uns waren bald erledigt, immer seltener hob sich ein 
Stahlhelm über die aufgeworfene Deckung. Dafür wurden uns die Besatzung
	        
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