Volltext: Wachsende Schwierigkeiten [33] (Band 33/1930)

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im Besitze des ganzen Waldes und jagten den Gegner in das Wald- 
stück südlich der Höhe 250 zurück. Das tapfere Bataillon gliederte sich 
an den jenseitigen Waldrändern zur Abwehr unter Sicherung nach 
links in seiner offenen Flanke. 
Der Angriffsbefehl der 12. b a y r. I n f. D i v. konnte erst nach 
5° nachm. ausgegeben werden. Es wurde 830abds., bevor die von 
Lagery und Lhsry anrückenden Regtr. 27 (rechts) und 26 (links) in 
Angriffsgliederung die Bahn Romigny—Ville-en Tardenois über¬ 
schritten. Daß bei dieser späten Angriffsstunde und dem waldreichen 
Gelände das Ziel Vaslieux nicht mehr erreicht werden würde, war 
vorauszusehen. Die Division hatte daher zunächst auch nur die Linie 
Bois de Bonval—Boujacourt zu erreichen befohlen. Tatsächlich ge- 
langte das II./27 gegen 11° nachts nach Kampf an den Nordzipfel des 
Bois de Bonval, während das 26. Jnf.Regt. in Ville-en Tardenois 
längeren Aufenthalt fand. Es galt, hier mehrere hartnäckig sich wehrende 
M.G.Nester niederzukämpfen. Nach Ersteigen der Hänge südlich des 
Ortes schlug den 26ern dann aber starkes Feuer aus dem Nordrande 
des Bois de Eourtemont entgegen. Es gelang bei der inzwischen herein- 
gebrochenen völligen Dunkelheit nicht mehr, diesen Hauptwiderstand zu 
brechen. Die vordere Linie grub sich etwa 400 m südlich Ville- 
en Tardenois ein. 
Das 28. Jnf.Regt. wurde bis an den Nordrand des immer noch 
unter kräftigem Artillerie-Beschuß liegenden Romigny vorgezogen. 
Befriedigend waren die Erfolge der Gruppe Schmettow zwischen 
Verneuil und Ville-en Tardenois am 31. Mai nicht. Zweifellos lag 
das langsame Vorwärtskommen des linken Flügels der S2. und der 
103. Jnf.Div. in erster Linie an dem mehr und mehr sich versteifenden 
Widerstande des Gegners, vor allem an seiner wesentlich verstärkten 
artilleristischen Abwehr. Unverkennbar war aber auch die Ermüdung 
der Angriffstruppen. Bei der 103. Jnf.Div. wirkte sich der Munitions- 
Mangel der Artillerie, das Fehlen des Ref.Jnf.Regts. 116 und das 
Ausbleiben des Angriffs der 7. Res.Div. ungünstig aus. Was diese 
versäumt hatte, war kaum wieder gutzumachen, denn es mußte damit 
gerechnet werden, daß der Gegner am nächsten Tage weitere Ver- 
stärkungen herangebracht haben würde. Und schließlich erwies sich der 
defensive Auftrag für die 12. bayr. Jnf.Div. als halbe Maßregel, die 
keinerlei Nutzen gebracht hatte. Daß die 1. Armee wie bisher nur lang- 
fam vorwärtskommen und daß ihr um fo schneller und besser vorwärts- 
geholfen werden konnte, je kraftvoller der Angriff der Gruppe
	        
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