Volltext: Die Denkmale des politischen Bezirkes Schärding

XII 
Kunstgeschichtlicher Überblick. 
gebildet werden. Dabei blieben die einzelnen Bauteile selbständig 
und bilden nur eine lockere Gruppierung um den Hof. Zwischen 
Herrenhaus und Stall liegt das Einfahrtstor, mitunter über Eck ge 
stellt (Abb. I, II) 1 ). 
Aus der Besiedlungsform des Einzelhofes entwickelten sich mit der 
Ausbildung der Immunitäten und dem Aufkommen des Dienstadels 
die über das ganze Land verstreuten Edelsitze, die zumeist ihren 
bäuerlichen Charakter bewahrt haben. Charakteristische Beispiele 
zeigen Hinterndobl, Hackledt und Raab, einfache Baukörper mit 
Giebelfront, in der Längsachse durchlaufenden Flur mit Stiege 
und seitlichen Zimmertrakten. Vor allem hat Hackledt in der 
gesamten Ausstattung den Stilcharakter des XVII. Jhs. fast unver 
ändert bewahrt. Die Befestigung beschränkte sich, falls eine solche 
überhaupt vorgesehen war, auf einen Wassergraben, der in Raab 
und Teufenbach noch erhalten ist. Viele dieser Ansitze sind im 
Laufe des XVIII. und XIX. Jhs. dem Abbruch verfallen, wie Ein 
burg, Hackenbuch, Laufenbach, Teufenbach und Schwendt. Eine 
mehrtraktige Anlage um einen Hof zeigen die Schlösser Riedau, Sig- 
harting und Zell a. d. Pram. Letzteres ist der einzige monumentale 
Schloßbau des Barock im Bezirk. Befestigte Burgen finden sich nur 
an den großen Wasserstraßen: am Inn Schärding und Wernstein als 
Vorwerk von Neuburg, das in überlegener Stellung am linken Ufer liegt, an der Donau Viechtenstein und Wesen. 
Am besten erhalten ist die Gesamtanlage in Viechtenstein, wo auch der mittelalterliche Bergfrit steht, wenn 
*) Ein Bauernhof aus Sigharting, abgebildet in „Das Bauernhaus in Österreich-Ungarn u. seinen Grenzgebieten“, hg. vom Österr. Ing.- 
u. Arch.-Ver. 1906, S. 69, Taf. Oberöst. I. 
Abb. II. Innviertler Bauernhof bei Schärding.
	        
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