Volltext: Die Denkmale des politischen Bezirkes Schärding

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Sigharting. — Zell a. d. Pram. 
Gemälde. 
Statuen. 
Im zweiten Stock: 1. Heinrich von Pyrhing, Anna v. 
Haldem zum Wasen 1384. 
2. Heinrich von Pyrhing, Amalia von Tattenbach 1415. 
3. Thomas von Pirching, Catharina von Elreching 1440. 
4. Hans von Pürching, Margarethe von Lemsitz 1496. 
5. Florian von Pürching, Barbara Ottenberger 1527. 
6. //¿tfor van Pürching, Dina von Fränking 1559. 
7. Hans Carl von Pirhing, Anna Jacaba Freihin von 
Preißing 1604. 
8. Johann Ulrich Freiherr von Pürching, Johanna Ka 
tharina von Leibeifing 1631. 
G e m ä 1 d e (in der Paramentenkammer). Zwei Altar 
blätter aus der Kirche, Maria Himmelfahrt, Kruzifixus. 
Um 1800. Schwache Arbeiten. 
Statuen (am Dachboden) aus der Kirche. 
1. Hl. Petrus und Paulus, Holz, polychromiert. 
H. 132 cm, Br. 140 cm. 
2. Zwei betende Engel, ebenso. H. 95 cm. Mittelgut. 
Zweite Hälfte des XVII. Jhs. 
Zell a. d. Pram, Schloß und Pfarre. 
Literatur: B. Pillwein, Bd. 4, S. 428 f. — W. Dannerbauer, 
S. 419. — Realschematismus, S. 337. — A. Feulner, 
Christian Wink(1737—1797), München 1912. — R. Guby, 
Innviertel, S. 115. — R. Guby, Die Deckenmalereien des Bayrischen Hofmalers Christian Wink im Schlosse Zell a. d. Pram. 
Ostbayrische Grenzmarken, Bd. 9 (1920), S. 91 ff. — R. Guby, Schärding. — M. Z. K. N. F. XXVI (1900), S. 108 (Schloß 
Riedau mit dem Schloß Zell a. d. Pram verwechselt). 
Archivalien: Pfarrarchiv. Durch den Blitzschlag von 1739, der das hölzerne Pfarrhaus entzündete, wurde ein Teil des Archivs 
vernichtet. (Taufmatriken von 1625, Traumatriken von 1631 und Sterbematriken von 1629 angefangen. Kirchenrechnungen 
von 1798 an.) — Bischöfliches Ordinariatsarchiv Linz. — Landesarchiv Linz. — Bayr. Hauptstaatsarchiv (Abt. Kreisarchiv) 
München. — Bayr. Staatsarchiv Landshut. 
Ältere Ansichten: 1. Merian, Top. Bavariae. — 2. Schloß Zell. Kupferstich aus der Topographie Wening, Bd. 2 (München 1721), 
S. 50. — 3.,,Hofmarche Zell an der Pram bey Riedau“, F. P. Vorbuchner 1809 del., lith. v. Joh. Hardinger, bey Jos. Hafner 
Linz. — 4. „Hofmarche Zell an der Pram bei Riedau“, Lith. Joh. Kästner, gedr. bei Jos. Hafner Linz. 
Geschichte: In Formbacher Urkunden des XII. Jhs. begegnen uns wiederholt Herren von Zell. Es ist mit Recht angezweifelt worden, 
ob diese nach Zell a. d. Pram zu verweisen seien, (WEISS-STARKENFELS, Der oberösterreichische Adel, Eferding 
1885, S. 692 f.). 
Mit Sicherheit können jedoch die seit 1250 auf scheinenden Herren „de celle u als auf Zell a. d. Pram ansässig betrachtet werden. 
Ein Zweig dieses Geschlechtes hatte in Riedau seinen Sitz. Von 1433 an bis gegen 1484 haben die Zeller die Herrschaften Riedau 
und Zell in einer Hand vereinigt und sich daher auch Herren zu Riedau und Zell genannt. Später erfolgte wieder eine getrennte 
Verwaltung. 
Um die Mitte des XVI. Jhs. kam Zell im Erbwege an die Retschan. Seit dem XVII. Jh. wissen wir die Grafen von Tattenbach 
im Besitze der Herrschaft. Ferdinand Josef von Tattenbach hat in den Jahren 1709—1712 das alte Schloß neu hergestellt. 
Im sechsten Jahrzehnt des XVIII. Jhs. schuf Graf Josef Ferdinand von Tattenbach den zweistöckigen Südtrakt des Schlosses als 
imposanten Landsitz in seiner heutigen Gestalt. Im April 1771 wird das Schloß bereits als „neuerb auV 1 , also in der Außenarchi 
tektur vollendet, bezeichnet und von dieser Zeit an bis in den Winter 1774 wurde in dem großen Wagenschuppen im Erdgeschoß 
wegen der Baufälligkeit und dem Neubau der Pfarrkirche der Pfarrgottesdienst gehalten. Bis zu diesem Zeitpunkt dürften sich 
die Einrichtungsarbeiten im Schloß hingezogen haben. Jedenfalls waren die Arbeiten an der Innenarchitektur noch im Sommer 
1772 im vollen Gang, damals entstand das Deckenbild und auch der Hofpaller wird im März 1772 „als in loco bei dem Schloßbau 
befindlich“ bezeichnet. Nach dem Inhalt der Akten des dem Schloßbau folgenden Kirchenbaues unterliegt es keinem Zweifel, 
daß der Schloßbau nach den Plänen und unter der Oberleitung des kurfürstlichen Oberbaumeisters Franz Cuvillies d. J. geführt 
wurde. Palier des Baues war Cuvillies Hofpalier Ignaz Prechtler und Cuvillies selbst war oftmals in der Hof mark anwesend. Als 
Graf Tattenbach im Februar 1772, also noch inmitten der Periode der Schaffung der Schloß Innenarchitektur, die Pläne für die 
Zeller Pfarrkirche anfertigen ließ, wandte er sich an niemand anderen als an Cuvillies. Die Fresken schufen in den Sommer- 
Abb. 131. Schloß Sigharting, Grundriß 1:300 (S. 111).
	        
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