Volltext: Die Denkmale des politischen Bezirkes Schärding

Riedau. - St. Willibald. 
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Buckel, H. 24 cm. Schiffchen mit ähnlichem Dekor (Fruchtfestons, Knorpelkartuschen), H. 13 cm. Ohne 
Marken, Repunze. Gute Arbeit aus der ersten Hälfte des XVII. Jhs., wahrscheinlich aus der Zeit der Einweihung 
der Kirche, 1638, oder der Erhebung zur Pfarre, 1642 (Abb. 124). 
Kreuzpartikelmonstranz: Kupfer, vergoldet und versilbert. Ovaler Fuß mit Rocaillekartuschen, 
vasenförmiger Nodus, kreuzförmiges Gehäuse mit Glassteinen, H. 42 cm. Mittelmäßige Arbeit aus der zweiten 
Hälfte des XVIII. Jhs. 
Ampel: Kupfer, versilbert. Mittelmäßige Arbeit aus der zweiten Hälfte des XVIII. Jhs., mit späteren Zutaten. 
Ornat: Weißer Seidendamast, mit bunten Blumen bestickt. Mittelstreifen aus rotem Brokat mit broschierten 
kleinen Blumen. Zweite Hälfte des XVIII. Jhs. 
Vier Vortragstangen, gewundene Stange mit Flammenvasen: Holz, polychromiert. Zweite Hälfte 
des XVIII. Jhs. 
Sechs Reliquienpyramiden: Holz, vergoldet, H. 85 cm. Drittes Viertel des XVIII. Jhs. 
Grabsteine: 
1. Unter den Arkaden. Fragment, stark abgetreten, mit dem Wappen der Herren von Zell, ohne Inschrift 
(abgebildet bei A. Haberl), Br. 93 cm, H. (unvollständig) 108 cm. XV. Jh. 
2. Ebenso. Kleines Fragment. Inschrift: Montag vor Sand Ulrichstag ist... Im linken oberen Eck Baum 
mit Ranken, rechts der obere Teil des Helmbusches. Br. 102 cm. Um 1500. Wahrscheinlich aus der Werk 
statt Jörg Gärtners. 
3. Ebenso. Inschrift: Alhie ligt begraben die Hoch und Wollgebor/ne Frau Frau Sidonia Constantia Freyfrau 
von I Knöring geborene Goldin auf Lampoding und Senff/tenegg weil, des Hoch und Wollgebornen Herrn ¡ Herrn 
Johann Friderichen Freyherrn von Knöring / Herrn der Herrschafft Stambsriedt und Höflern der f Churfürst. 
Durchl. in Bayrn gewesten Camerherrn f seel. hinderlassene Frau Wittib nunmehr auch seel. so im / Schloss alda 
zu Riedau in Gott seeligkhflich verschiden f den 2. Martij anno 1680. Spruch 1683. Doppelwappen. Rötlicher 
Kalkstein. Br. 59 cm, H. 95 cm. 
4. Ebenso. Inschrift: Hier ruehet in Gott / Herr Frantz Christoph Anftonij Eysenhojer gewester / Pfleger zu 
Sollaberg, seines f Alters in 82 ten Jahr, so in Gott seelig entschlaffen den 10. / Julij fruehe umb 1 Uhr 1736. Spruch, 
Wappen, Kehlheimer Stein, H. 70 cm. Br. 40 cm, oben rund. 
5. Ebenso. Inschrift: Hier ruehet in Gott herr Frantz / Joseph Eysenhojer gewester Pfleger in Riedtau seines 
Alters in 85 lgsten / Jahr so in Gott seelig entschlaffen den / 29. Jenner nachmittags umb 1 Uhr f Ao 1764. Spruch, 
Wappen, Kehlheimer Stein, Br. 38 cm, H. 37 cm. 
6. In der Kirche. Inschrift: Sta viatar! Lapidem inspice! cave! ne / moveas caderes in fovea[m] / in quam Plu- 
rimum Reverend: / acPerdoct: Dn: Bartholomae: / Gattermayr Boj: Aureofanensis / Aetatis LXI an. Paroch: / in 
Riedu per AÖs XXXI / Zelosissimus Ss. Thlgiae et Ss: / Can: Cand: cecidit XV. Martii f 1767. Spruch. Wappen 
mit Kelch und Hostie. Kehlheimer Stein, Br. 40 cm, H. 50 cm. 
7. Ebenso. Inschrift: Hier liegt / Der Hochwohlgebohrne Herr Joseph Edler / von Sonnenstein des heil. Röm en 
Reichs und deren f Erblanden Ritter, Kais. König, jubilirter wirklicher Regiefrungsrath und Kreishauptmah dann 
Herr der hiesigen / Herrschaft Riedau welcher am 19 ten December 1799 im 73 Jahre seines Alters zu Wels seelig 
in dem Herren entschlafen ist (Spruch) und Frau Marianne Edle von Sonnenstein geb. Gross von Ehrenstein 
f 22. September 1810. Grauer Marmor mit frühklassizistischen Ornamenten, Br. 73 cm, H. 139 cm. Mittelgut. 
Schloß: Einfacher, zweigeschossiger Barockbau, Erdgeschoß gequadert, im ersten Stock große, recht 
eckige Fenster mit geschuppten Schlußsteinen und aufgebogenen Verdachungen. 
Am Marktplatz zwei Statuen: Immaculata und hl. Johannes von Nepomuk, an den geschweiften Sockeln 
Reliefs (Geburt Christi, Brückensturz). Stein. Mittelmäßige Arbeiten, ca. 1719 (Stiftung des Pflegers Razesperger, 
Haberl, S. 229). 
Friedhofkapelle: Grabstein. Inschrift: Alhie ruhet in Gott der Ehren / veste Herr Peter Kickinger 
gewesener Kay. / Auffschlägs Einehmer Marckrichter u(nd) Handelsherr so Ao 1623 den 6. Odob. f in Gott seel. 
entschlaffen. Dan ist auch gestor/ben die Ehrentugents. Fraw Maria seine / Hausf. den 5. Sebt. Ao 1661 haben / er 
zeuget 2 Kinder, nah: Bartholo/mae(us) ist gestorbe Ao 1683 den X. Aug. / und Ana Elisabetha Zu Gedechtnus 
hat I Ihnen die Fraw Anna Elis. Brandt/nerin ein gebohrne Kickingerin die/sen Stein machen lassen. 1691. Wappen, 
Spruch. Kehlheimer Stein, Br. 33 cm, H. 63 cm. 
St. Willibald, Dorf und Pfarre. 
Literatur: I. Gielge, Bd. 3, S. 297. — B. Pillwein, Bd. 4, S. 427. — W. Dannerbauer, S. 418. — Realschematismus, S. 329. — 
I. Lamprecht, Beschreibung des Ortes Raab und dessen Umgebung. Linz 1877. St. Willibald, S. 179 ff. — F. B(erger), 
St. Willibald. Heimat, Beiträge zur Heimatkunde des Bezirkes Schärding 1912, S. 135. — A. Haberl, Kirchlein St. Jakob 
(Antlangkirchen) bei St. Willibald. Heimat 1910, S. 147 ff. — R. Guby, Innviertel, S. 114. — Guby, Schärding. — Rieder 
Heimatkunde, V, 53. 
Abb. 124, 
Kreuz 
partikel 
monstranz. 
Ampel. 
Ornat. 
Vortrag 
stangen. 
Reliquien 
pyramiden. 
Grabsteine. 
Schloß. 
Statuen. 
Friedhof 
kapelle. 
XXI 
14
	        
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