Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts [1]

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und den üblichen Taz zu bezahlen. Der Protest der Wirte in Steeg 
half nichts 39 ). 
Um die Arbeiterschaft in Ebensee mit billigem Getränk zu 
versehen, wurden die Wirte in der Abgabe (Taz) begünstigt; die 
Maß oder Achtering Bier kostete 1691 im Ausschank zu Ebensee 
10 Pf., in Ort 12 Pf., auch waren für den Eimer im ersteren Orte 
nur 4 kr., in Ort aber 1 fl. Taz zu zahlen. Das Kändl Wein wurde in 
Ebensee um 14 Pf., in Ort um 16 Pf. ausgeschenkt, an Taz waren 
für jeden Eimer 3 bis 6 Kandl der Herrschaft abzuliefern. Bei der 
Orter Taverne waren die Herrschaftsuntertanen verpflichtet, die 
Kanzleizehrungen einzunehmen, im übrigen stand ihnen frei, einzu 
kehren, wo sie wollten 40 ). 
Nach dem Getreide war der Wein aus Niederösterreich das 
wertvollste Frachtgut für die rückkehrenden Salzschiffe und seiner 
Billigkeit wegen im Kammergut fast ebenso begehrt wie das Bier. 
Für Linz gewann der Weintransport deshalb besondere Bedeutung, 
weil die Salzburger Fuhrleute, welche ihn von dort abholten, Salz 
mitbrachten. Von 1651 an hielten die für Salzburg bestimmten, mit 
Wein beladenen Schiffe in Linz nicht mehr an, sondern fuhren, mit 
Freipässen gedeckt, nach Passau weiter. Richter und Rat der Stadt 
Linz führten darob bei der Hofkammer Beschwerde; auf Erfolg war 
nicht zu hoffen, weil man in Wien nur froh sein konnte, wenn die 
Zufuhr von Halleiner Salz aufhörte 41 ). 
II. Das Pilegamt zu Wildenstein. 
Die Beziehungen zwischen der Pflege zu Wildenstein und dem 
Salzamt in der ältesten Zeit sind schon an früherer Stelle (S. IX) 
besprochen worden. 
Der erste in den Salzakten genannte Pfleger zu Wildenstein, 
Gregor Jordan, hatte das Amt bis zu seinem Tode 1613 inne. Auf 
ihn folgte Johann Nutz, der von 1594 bis 1615 Hofschreiber in Hall 
statt war und diese Stelle nach Übernahme der Pflegschaft nieder 
legte. Nutz zahlte nicht bloß die von Jordan geleistete Bürgschaft 
von 2800 fl. dessen Erben zurück, sondern streckte auch dem Kaiser 
8000 fl. vor, wofür ihm die Pflegschaft verpfändet wurde. Nach dem 
Ableben des Nutz löste der Salzamtmann Georg Brugglacher laut 
39 ) S. O. A. Bd. 23, 97. 
") S. O. A. Bd. 43. 
41 ) S. O. A. Bd. 26.
	        
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