Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts [1]

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IV. Die Absatzgebiete. 
1. Ober- und Nieder Österreich. 
Soweit die in diesen Ländern gelegenen Orte auf dem Wasser 
weg zu erreichen waren, bezogen sie aus den Ladstätten an der 
Traun und Donau Küfelsalz, erst von 1725 an wurde neben diesem 
auch Salz in Halbzentnerfassel nach Niederösterreich geliefert 391 ). 
Das flache Land aber bekam nackte Fuder entweder von den 
Sämern, dem Salzamt oder den Landständen zugeliefert. Deren Aus 
gabe erfolgte in den Legstätten, Salzniederlagen, die in allen 
größeren Verbrauchszentren von altersher bestanden und mit dem 
wachsenden Bedarf neu errichtet wurden. Insbesondere nach der 
Rückübernahme der Salzbelieferung von den Ständen erfuhr das 
Verteilungsnetz eine weitere Ausgestaltung und Verdichtung. Der 
Besalzungsumkreis einer Legstätte fiel nicht immer mit den Herr 
schaftsgrenzen zusammen, sondern war nach der Zahl der Bewohner 
und nach Pfarreien gezogen und die Abgabemenge für jede Feuer 
stätte vorgeschrieben, so daß ein eigentlicher Kleinverschleiß nicht 
bestand 392 ). Den Salzverkauf in den Legstätten führten entweder 
kaiserliche Beamte, die Salzversilberer, vertrauenswürdige Gesell 
schafter oder ein ehrlicher Mann gegen Kaution und einen 
prozentualen Gewinnanteil. In Steyr hatte 1750 der Mautner mit 
einem Gehilfen auch den Salzverschleiß zu besorgen 393 394 ). 
Oberösterreich — ohne Innviertel — verbrauchte an Fudersalz 
durchschnittlich von 1567 bis 1572 jährlich 167 Pfund, von 1612 bis 
1620 164 Pfund, von 1640 bis 1645 172 Pfund und von 1692 bis 1704 
108 Pfund. Hievon entfielen etwa 30 Prozent je auf das Hausruck 
viertel, das Traunviertel und das Machland und 10 Prozent auf das 
obere Mühlviertel, dessen Salzbedarf größtenteils von den Donau 
ladstätten aus gedeckt wurde 894 ). 
2. Böhme n. 
Die Salzwerke in Hallein und Schellenberg hatten schon lange 
vor dem Aufschluß des Hallstätter Salzberges ihr Absatzgebiet weit 
in die österreichischen Lande vorgebaut und dieses auch dann noch 
behauptet, als das Gmundner Salzwesen sich soweit entwickelt 
391 ) Res. 1724, S. 17. 
392 ) Res. 1707, S. 519; 1750, S. 588. 
S93 ) Res. 1750, S. 583. 
394 ) S. O. A. Bd. 109.
	        
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