Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts [1]

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Ebensee hatte die Verwaltung des Pfannhauses völlig verschlampt» 
nach seinem Tode sollte der Mautner Fasold sie wieder in Ordnung 
bringen. Dem Hof Schreiber in Hallstatt wurde die Kündigung 
angedroht, weil er „ dem Müßiggang und Faulenzen“ ergeben, weder 
Berichte erstattete noch Rechnungen vorlegte. Die 1621 anbefohlene 
Generalinventur blieb unausgeführt, seit 1598 hatte das Kufenhandels 
amt mit den Fertigern über die Abgabe von Fudern und die Erzeu 
gung und Übernahme von Kufensalz nicht abgerechnet. Kurz, es 
war überall eine heillose Wirtschaft; dabei stieg der Zinsfuß auf 
8 Prozent, wodurch das stark verschuldete Salzamt noch mehr 
belastet wurde. 
1628 endete die bayrische Pfandherrschaft über das Kammergut, 
zu dessen Rückübernahme am 5. Juli die landesfürstlichen Kommis 
säre Baptist v. Spindler und Konstantin Grundemann von der Wiener 
Hofkammer bevollmächtigt waren 37 )- Diese stellten sogleich die von 
Bayern eingeführten Rechnungsformen ab und die österreichische 
Verrechnungsalt wieder her. Dagegen beließ sie die Verbesserung 
der Arbeitslöhne um 6 Pfennig täglich und auch die meisten Gehalts 
erhöhungen weiter bestehen. Die Kommission war während ihres 
Aufenthaltes in Gmunden fortwährend von Bittstellern umlagert, 
die Forderungen und Anliegen vorbrachten. Die Hallstätter Salz 
arbeiter hatten noch von den Jahren 1613, 1614 und 1615 her Löhne 
von zusammen 687 fl. ausständig, teils weil kein Verlag von Gmunden 
gekommen, teils durch die Untreue der Meister, „so nunmehr gestor 
ben und verdorben“. Beamte baten um den Ersatz ihrer durch die 
Rebellion erwachsenen Schäden und der vielen Mühe, die sie darob 
hatten. Auch die Anwesenheit der Jörgerschen Kriegsvölker und die 
abscheuliche Infektion im Jahre 1625, an der viele Menschen starben, 
wurden herangezogen, um Ansprüche auf Rekompensen oder Er- 
götzlichkeiten zu begründen. 
Die Hofkammer in Wien wurde als oberste Instanz für ganz 
Österreich eingesetzt und ihr auch das Salzkammergut unterstellt 27 28 ). 
1630 begann eine Generalwaldbeschau, die bis zum Jahre 1632 
dauerte und 12.000 fl. kostete 2 ”), worauf im Mai 1633 eine Visitation 
des gesamten Salzwesens folgte, die unter der Leitung des Hof 
kammerrates Clement von Radolt stand und zu welcher auch der 
böhmische Kammerrat von der Mahl beigezogen worden war 30 ). Dies 
27 ) Res. 1628, S. 328. 
2S ) Res. 1630, S. 360; 1635, S. 490. 
29 ) Res. 1630, S. 476. 
36 ) Res. 1633, S. 477.
	        
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