Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts [1]

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wie die fertigen Küfel lagerten. Von einer reinlichen Gebarung konnte 
da keine Rede sein, auch Gelegenheit zu Salzentwendungen gab es 
genug. 1633 fand der Visitationskommissär Radolt eine Stoßstätte 
gleich neben dem Pferdestall und beobachtete die Einfüllung des 
verschmutzten Boden- und Kehrsalzes in die Küfel 41 ). Die 1693 an 
geordnete Errichtung einer gemeinsamen Stoßstätte für die 
Fertiger in Laufen, ähnlich wie in Gmunden, war auf das Bestreben 
ries Salzamtes zurückzuführen, eine bessere Ordnung und Reinlich 
keit bei der Füllung der kleinen Küfel zu schaffen 42 ). Selbst die 
Übernahme der Küfelsalzerzeugung in Eigenbetrieb des Salzamtes 
war eine Zeitlang Gegenstand der Erwägung; nach einer 1688 auf 
gestellten Berechnung hätten sich hiedurch jährlich 4500 Gulden 
ersparen lassen 43 ). Der Plan scheiterte an den unerschwinglichen 
Kosten der Einrichtung; man hätte den 35 Fertigern nicht nur die 
Stoßstätten und Magazine, sondern auch die ganzen Vorräte an 
Materialien und Geräten, Salz, Kufenholz, Reifen, Schiffen, Seilwerk 
usw. ablösen und sie für den Verlust ihrer Berechtigung angemessen 
entschädigen müssen 44 45 ). Die Eigenregie hätte trotzdem auch neue 
Gebäude und Anschaffungen erfordert, die alten Kufermeister wären 
der Provision anheimgefallen und die oberen Orte hätten einen 
großen Teil ihres Verdienstes eingebüßt 46 * ). 
Die kärgliche Entlohnung der Fertigerarbeiter und die ihnen 
bewilligten fortlaufenden Hilfsgelder sind schon vorhin zur Sprache 
gekommen, nachzutragen wäre nur noch die den Küfelstößern und 
Beschlagern von 1733 an zugestandene Erhöhung des Gedinges für 
das Pfund Küfel von 15 Kreuzer auf 19 Kreuzer für die Orte Gmun 
den, Laufen und Ischl und auf 21 Kreuzer für Hallstatt. 48 ). 
2. Große Kufen. 
Der von den österreichischen Landesfürsten frühzeitig auf 
genommene Kampf um das große böhmische Absatzgebiet konnte 
mit Aussicht auf Erfolg nur dann geführt werden, wenn das 
Gmundner Salz in großen Kufen geliefert wurde, welche Form die 
Bevölkerung an dem Halleiner und Schellenberger Salz seit alters- 
41 ) Res. 1633, S. 448. 
42 ) S. 0. A. Bd. 95. 
43 ) S. 0. A. Bd. 57, Nr. 136. 
44 ) S. O. A. Bd. 37. 
45 ) S. 0. A. Bd. 167. 
4e ) Res. 1733, S. 670. 
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