Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts [1]

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von guter Hoffnung sein sollte 181 ). Weitere Nachrichten über den 
Bergaufschlag fehlen, es mußte damit aber doch nichts gewesen sein, 
weil 1726 das Salzamt abermals einen neuen Anbruch am oberen 
Leisling, also in nächster Nähe des alten Salzbergbaues am Michel- 
Hall-Bach, in Antrag brachte. Die Bankodeputation jedoch war nicht 
gesonnen, die Kosten eines neuen Bergaufschlusses zu übernehmen, 
sie lehnte den Antrag ab und wurde in ihrer Haltung durch die Be 
richte über den günstigen Stand des Hallstätter Salzberges bestärkt. 
Die Bergmeisterschaft, 1733 über die Notwendigkeit der Wieder 
eröffnung des Salzberges am oberen Leisling befragt, äußerte sich 
dahin, daß, „wenn auch wider alles Verhoffen vom Ischler Salzberg 
keine Sulzen sollte beigetragen werden, welches ohnedem ein 
geringes austrägt, wir mittelst göttlicher Qnad zu jeder Zeit mit 
guter, anständiger Sulzen die vier Pfannen vom hiesigen Berg zu 
versorgen gedenken, wenn nur an der Hinweglieferung durch das 
Strehnwerk keine Verhinderung gemacht wird 182 )“. 
Von nun an hören die Versuche zur Wiedererschließung des 
Salzlagers am Michel-Hall-Bach auf, bloß 1741 gab der Kommissär 
Stracka anläßlich der Übernahme des Verwesamtes Aussee in 
die Verwaltung des Salzamtes in Gmunden zu erwägen, ob man 
nicht die am Michel-Hall-Bach zutage rinnende Sole nach Ischl 
leiten sollte 183 ). Da diese schon sehr verdünnt war, konnte an die 
Durchführung des Vorschlages nicht gedacht werden. Auch der 
Goiserer Bauer Hans Riedler, der 1747 die Bewilligung zur Wieder 
eröffnung des Sandlingstollens auf eigene Kosten erhielt, „obwohl 
man nicht begreift, was dieses Menschen etwan hegendes Motivum 
sein möge 184 )“, mußte seine Arbeiten bald wieder aufgegeben 
haben. Noch ein letztes Mal wurde des Bergbaues am Michel-Hall- 
Bach in einem Gutachten des Salzamtes vom Jahre 1803 gedacht, 
als die Jahreserzeugung des Hallstätter Salzberges von 800 auf 
900 Stuben Sole erhöht werden sollte. Da dem in vieler Hinsicht 
Bedenken entgegenstanden, brachte das Amt als das zweckmäßigste 
Mittel die Wiedereröffnung des Bergbaues am Michel-Hall-Bach in 
Vorschlag 185 ), doch kam es auch diesmal nicht dazu. Drei Jahr 
hunderte lang war dieses Salzvorkommen dem Gedächtnis der 
Nachwelt nicht entschwunden, die trotz aller Anläufe durch die 
181 ) Res. 1711, S. 69. 
18S ) Res. 1724, S. 608; 1726, S. 156; 1727, S. 272; Hallst. S. A. (1724). 
188 ) Res. 1741, S. 365; hiezu ein Lageplan in S. O. A. Bd. 139. 
184 ) Res. 1747, S. 334. 
185 ) Hallst. S. A., Visitationsprotokoll (1803).
	        
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