sollten, Nachweisungen über den Versand und Empfang der
einzelnen (entsprechend abzugrenzenden) Wirtschaftsgebiete
Österreichs zu führen; Nachweisungen, welche sich aus alle mit
der Bahn beförderten, in einer angemessenen Anzahl von Posi¬
tionen einzuteilenden Warengattungen zu erstrecken hätten.
Eine derartige Güterverkehrsstatistik ist aber nicht bloß für die
Eisenbahnverwaltungen, sondern auch für den Handel und die
Industrie von außerordentlicher Wichtigkeit. Denn die Eisen¬
bahntarife sind, wie erwähnt, vielfach ein sehr wichtiger, zu¬
weilen sogar ein ausschlaggebender Faktor in der Preisbildung
zahlreicher Güter. Fehler in der Tarifpolitik berühren nicht etwa
bloß die Einnahmen der Eisenbahnen, sondern sie sind auch von
allgemeiner wirtschaftlicher Tragweite. Es hat demnach auch
die Allgemeinheit ein großes Interesse daran, daß die Bahnen
über das entsprechende Ziffern- und Tatsachenmaterial ver¬
fügen, um derartige Fehler soviel als möglich zu vermeiden.
Deshalb ist auch in der seinerzeitigen Regierungsvorlage über
die Schaffung einer Güterverkehrsstatistik daraus hingewiesen
worden, daß der kommerzielle Dienst der Staatseisenbahn¬
verwaltung der ihm in erster Linie obliegenden Aufgabe, die an
den Gütertransport der Bahnen geknüpften volkswirtschaft¬
lichen Interesse,: mit dem eisenbahnsinanziellen Interesse
möglichst in Einklang zu bringen, nur dann gerecht werden
kann, wenn ihm eine entsprechend erstellte Güterverkehrs¬
statistik die erforderlichen Unterlagen liefert. Welche Vorteile
eine solche Güterverkehrsstatistik, wenn sie schon während des
Krieges bestünde, mit sich gebracht hätte und bringen könnte,
läßt sich gar nicht ermessen. Zwar wäre sie in ihren Wertergeb¬
nissen nicht gleichbedeutend mit einer Produktionsstatistik, die
uns die Zukunft nicht mehr vorenthalten dürfte; sie würde aber
einen sehr brauchbaren Ersatz hierfür liefern. Denn, wenn es
bekannt ist, welche Mengen von einzelnen Gütern, z. B. Ge¬
treide, Hülsenfrüchte, Erdäpfel, Zucker, Kupfer, Wolle, Baum¬
wolle usw. in einem bestimmten Bezirk innerhalb einer ge¬
wissen Zeit eingeführt wurden und wie viel von diesen Gütern
oder den hieraus angefertigten Halbmanufakten oder Fertig¬
waren in demselben Zeitraum aus dem Bezirke ausgeführt
worden sind, so läßt sich vielfach auf die daselbst noch vorhan¬
denen Mengen leicht ein zutreffender Schluß ziehen. Jedenfalls
wäre aber dadurch eine Handhabe vorhanden, um die viel¬
fältigen Vorratsdeklarationen und Vorratsaufnahmen, die
sich während des Krieges ergeben haben, irgendwie zu über¬
wachen. Und daß schon die allgemeine Kenntnis von dem
30