Volltext: Das Verkehrswesen nach dem Kriege [34/35]

I. Nachrichlenverkehr. 
s ist allgemein bekannt, daß der Krieg an die 
Anstalten für den Nachrichtenverkehr immer hö¬ 
here Anforderungen stellt und daß diesen, trotz 
den zahllosen Schwierigkeiten, die sich aus der Ab¬ 
sperrung vom Weltmärkte und aus der Ausdeh¬ 
nung des Kriegsgebietes ergeben, entsprochen werden konnte. Da¬ 
rausdürfen wir die Zuversicht schöpfen, daß der öffentliche Nach¬ 
richtendienst — ob er sich nun aus Post und Drahtverkehr oder 
auf Funkentelegraphie und Fernsprechverkehr bezieht — nach 
Friedensschluß in technischer Hinsicht sehr bald auf der Höhe 
seiner Aufgabe stehen wird. 
Mit der Herstellung der erforderlichen Verbesserungen 
und Erweiterungen darf nicht gezögert und an Investitions¬ 
kosten nicht gespart werden. Kommt doch den Verkehrsan¬ 
stalten eine fördernde und ausgleichende Tätigkeit im Güter¬ 
austausch zu. Sie sind zu den Produktionsmitteln zu zählen 
und je schneller wir diese instand setzen, je vorzüglicher wir sie 
gestalten, desto günstiger werden sie die Produktion beein¬ 
flussen. 
Von ähnlichen Erwägungen müssen wir auch bei Fest¬ 
stellung der Verkehrspreise ausgehen. Die Dienste der An¬ 
stalten für den Nachrichtenverkehr sollen preiswürdig sein, damit 
der Produzent so ausgiebig als nur möglich hievon Gebrauch 
machen könne. Vorwiegend mit ihrer Hilfe wird der Kaufmann 
und Industrielle seine Werbetätigkeit zu entfalten vermögen, 
da der Personenzugdienst der Eisenbahnen in der ersten Zeit 
nach Friedensschluß eine weitgehende Verwendung von Rei¬ 
senden nicht ratsam erscheinen lassen dürfte. Freilich wird der 
Staat bei seinem ungeheuren Geldbedarf auch aus den An¬ 
stalten für den Nachrichtenverkehr größere Einnahmen zu er¬ 
zielen trachten. Bei Beachtung der volkswirtschaftlichen und 
staatsfinanziellen Erfordernisse wird es jedoch nicht so schwer 
sein, den richtigen Weg einzuschlagen. 
► Die Post wird nach dem Kriege mit gewohnter Sicherheit 
und Schnelligkeit arbeiten, was nur durch eine vollkommene 
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