Volltext: Unsere künftige Wirtschaftspolitik [20]

Weizen 
Roggen 
für 100 kß 
1879 zollfrei 
1882 0-S0 Goldgulden 
1887 1-50 (für Serbien 0-50 
zollfrei 
0- 25 Goldgulden 
1- 50 (für Serbien 0-25 
und seit 1892 
0-75) Goldgulden 
und seit 1892 
0-75) Goldgulden 
1906 6-30 (autonom 7-50) 
Kronen 
5-80 (autonom 7-—-) 
Kronen 
Der Zollschutz ist auf diese Weise bis auf etwa 25% des 
Wertes der Ware gesteigert worden. Dazu kommt, daß sich bei 
der Binnenlage der großen österreichischen Konsumtionsgebiete 
(Niederösterreich und Sudetenländer) ein natürlicher Fracht¬ 
schutz geltend macht, denn die im Verhältnis zu ihrem Werte 
gewichtigen Waren müssen aus kostspieligen Eisenbahnen 
befördert werden und auch der Donauweg aus Rumänien 
ist doppelt so teuer als der Seeweg aus dem Schwarzen Meer 
um Europa nach Deutschland. Noch einschneidender war der 
Schutz der Viehzucht, denn die Viehzölle waren nur nominell, 
da seit dem Fahre 1882 unter dem Vorwände des Schutzes 
gegen die Einschleppung von Viehseuchen durch veterinär¬ 
polizeiliche Verbote die Einfuhr geradezu ausgeschlossen und 
erst in den letzten Jahren durch kleine Einsuhrkontingente an 
die Balkanländer in sehr bescheidenem Maße ermöglicht war. 
Weiters wurde namentlich im letzten Zolltarif von 1906 der 
Agrarschutz aus viele Erzeugnisse des Obst- und Gartenbaues¬ 
aus Wild und Geflügel, ja sogar auf Forstprodukte (Eichen- 
und Nadelholzrinden) ausgedehnt. 
Die Wirkung des Agrarschutzes auf die Preise 
war besonders nach dem Inslebentreten des neuen Zolltarifs 
von 1906 eine sehr einschneidende, und zwar aus zwei Grün¬ 
den. Vor allem traten die neuen Zollerhöhungen in einem 
Augenblick ein, in welchem die Monarchie ihre Exportfähigst 
für die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte verlor. Der 
Zoll kommt aber bekanntlich im Preise erst dann zum vollen 
Ausdruck, wenn sich die Notwendigkeit einer Einfuhr geltend 
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