Volltext: Vom toten Österreich

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Schneider senior unternahm den hoffnungslosen 
Versuch der Friedensstiftung, indem er vom austro— 
ärarischen Standpunkt aus beide Brüder verurteilte und 
ein Hohes Lied auf Staatstugenden und amtliche Partei⸗ 
und Meinungslosigkeit anstimmte. Niemand hörte ihm 
zu, niemand wollte ihn verstehen — er redete in der 
Sprache der Vergangenheit zu den Werdenden, denen 
Verwickelung die Entwickelung bedeuten muß. — 
Aber als sie dann in, Unfrieden auseinandergingen, 
die armen Schneider, da litten sie doch alle an dem 
Ganzen, das da heißt: Oesterreich. Der, Alte, dem 
nur die amtliche Oberfläche faßlich war — und seine 
Jungen, die glaubten, einen Splitter aus dem Gan— 
zen ihrem Wesen gleichsetzen zu können, indessen jede 
Faser dieses Wesens das Chaos des Ganzen in sich 
barg. Beide Geschlechterfolgen trugen an demselben 
Schicksalll. 
Die jungen Schneider verfolgte es weiter. Fran⸗ 
tisek fiel bei den Wahlen durch und schob die Schuld 
auf den Bruder, dessen germanenhafte Haltung bekannt 
geworden war. Jaromir rückte anfangs steil aufwärts 
und wurde trotz seiner Jugend dritter Obmannstellver⸗ 
treter der „Südsüdwestmark“, einer nationalen Vereini⸗ 
gung mit der Aufgabe, zwei anderen Volkshorten, der 
„Westsüdwestmark“ und der „Markwacht des Südwestens“ 
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