Volltext: Linz, AT-OOeLB, Hs.-505 (Laurenz Christlbauer, Geschichte der öffentl. Bibliothek in Linz von 1774-1855; 1855)

Der Werth und Umfang der Bibliothek.

Wenn Jemand den Werth der Bibliothek nach der Zahl der vor=
handenen neuen Werke bemessen wollte, der würde weit fehlen.
Denn die öffentliche Bibliothek würde aus den vielen Bücher=
sallungen der aufgehobenen Stifte errichtet, wobei daher
eine große Auswahl zu Gebote stand und mit den werth=
vollsten und besten Werken, deren manche in größeren
Bibliotheken vermißt werden und gegenwärtig um schweres Geld
nicht mehr zu erwerben sind, zu den meisten Zweigen der Wis=
senschaften ein ein fester Grund gelegt wurde. Manchen schätzba=
ren Zuwachs erhielt die Bibliothek auch an Pflichtexemplarien,
Vermächtnißen, Geschenken von Privaten und besonders von den
jeweiligen Landesfürsten, dem hochseligen Kaiser Franz I.,
Ferdinand I. und unseren gegenwärtigen allerhöchsten Herrn
und Kaiser Franz Josef. Sind nun allerdings die Fächer
der Malerei, Skulptur, Baukunst, Medizin *), Jurisprudenz
und Gewerbkunde sehr schwach und meist nur mit älteren
Werken aus dem Grunde vertreten, weil seit langer Zeit
für derartige Studien keine Lehrkanzeln bestehen, und daher
auch keine neuen Anschaffungen für selbe gemacht werden
dürften; sind auch bei der Verwendung der zu kleinen vielen
Jahren in allen wissenschaftlichen Zweigen unvermeidlich und sehr
führbare Lücken entstanden: so wurde wenigstens bei den neu=
en Nachschaffungen stets darauf gesehen, die Bibliothek mit den
unentbehrlichen werken reelen und bleibenden Werthes zu
vermehren, so daß die gegenwärtige Büchersammlung, deren
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*) Die hiesigen Herrn Aerzte unterhalten für sich aus eigenen Mitteln eine
Privatbibliothek, welche sie dem Vernehmen nach mit der öffentl Bibliothek
zu vereinigen beantragen. –
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