Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

45 [Seitennummerierung in Bleistift]

die stato, daß es sich woll von den brädt weckh Lest,
ein handt voll Lorber bleter Mueß man auch in den
Khösßl legen und etlich wahl thuen Lasßen, alß dann
heb den Fisch herauß in ein schönes Glasiertes Höffen
dß zuvor woll aus gebrenndt ist, die Suppen darüber
gesügen durch ein Weiß Wahlners Säckerl, und Geschölte
Mandl darein gethan, Zimblich Vill und also Khalt
Lassn werden, die Lorber bletter Mueß man auch wider
darein in das Höffen Lögen, so ist es Recht und Guet

Gesültzte Visch zu machen

Erstlich soll man die fisch in der Mitten schippen die
Schuppen in Wein Gesoten mit Hausenblatern Khöpf und
Schwanz stuckl haiß abgesotten, den Wein dickh ab=
gesügen, und die Mitren stükl damit abkocht Nimb
Saffran zuckher ein gueten thaill, ganze Imber, ganze
Nögl, ganze Mußcatnus, darnach mit abgesottnen
die Suppen durch ein wohlne Sacklein Lasßen, den
Sarschusß [?] Mueß: oder mag mann wöckl teuen, darnach
wierdts Lauter

Gesultztes brodt

Nimb ein hoffsemel schneidt oben die blaten herab
und thue die schmolln alle herauß, und Zerpockh sye 

[Übertragung in leichter lesbare Form]

[dem Zustand, bis es sich gut von den Gräten löst. Eine Handvoll Lorbeerblätter muß man auch in den Kessel legen und etliche mal aufwallen lassen. Dann heb den Fisch heraus in einen schönen glasierten Topf, der zuvor gut heiß ausgespült worden ist. Die Suppe darüber geseiht durch ein wollenes Säckchen. Und geschälte Mandeln darüber geben, ziemlich viel und kalt werden lassen. Die Lorbeerblätter muß auch wieder hineingeben, so ist es recht und  gut

Gesulzten Fisch zu machen
{Rezept Nr 126}

Zuerst soll man den Fisch in der Mitte schuppen, die Schuppen in Wein sieden mit Hausenblasen {Geliermittel aus der Schwimmblase des Störs} Köpfe und Schwanz heiß auskochen, den Wein dick abseihen und die mittleren Stücke damit abkochen. Nimm Safran, Zucker eine ordentliche Menge, ganzen Ingwer, ganze Nelken, ganze Muskatnuß, Dann alles im der Suppe kochen. Dann die gekochte Suppen durch ein wollenes Säckchen seihen, den Sarschuß {? das unreine?} muß oder kann  man weggeben dann wird es klarer

Gesulztes Brot
{Rezept Nr 127}

Nimm eine Hofsemmel {?}, schneide oben die Rinde herab, und gib die ganze Schmolle {das Weiche in der Semmel} heraus, und zerstampfe sie]