Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

50 [Seitennummerierung in Bleistift]

ferbe mans mit Weinschärling Saft [Berberitzen], schwarzen Wein=
pörl [kleine dunkle Rosinen], blawen Kornblumben, oder Ferbtüchern
[mit Tournesol gefärbte Tücher, blau oder rot],
und gieß den Saft yber die Spalten, wann manns
gibt, soll manns mit Lorber, oder mit Pameränzen
bleter belegen so ist es Recht

Ein Aufgehendes Mandtelkoch
zu machen

Nembt Zu einer Grossen schisßel ein pfundt Mandl schweltes [undeutlich]
und Lest es auß, und Legt es in ein frisches wasser,
und Last es ein weil stehen, dann so Reibt an einen
Ribeisen ein pfundt Zucker, und stosß die Mandl
in der Größ wie ein Prein [Buchweizen] Sprengt es mit frischen
Wasser dß sie nit öhlig werden, hernach nembt es
in ein tieffe schissel, und den Zucker auch darzu
Mischt den Zucker und die Mandl durch ein andter
dann so schlagt. 10: ayr daran, und 10 Döther, und
thut die Vögerl von den ayrn weckh, und wan die
ayr gar khlein sein, so nembt : 12 Ganze, und :12:
döter wann die ayr daran sein, so Riehrt es
auf ein seithen anderthalb stundt, schneidt auch Lemony
scheller khlein und Riehrt es auch darundter, Riehrt
es Nur Gar gurt dß nit Suppet wirdt, hernach

[Übertragung in leichter lesbare Form]

[färbt man es mit Berberitzen, schwarzen Weinbeeren {schwarze kleine Rosinen},
blauen Kornblumen oder Farbtüchern {mit Tournesol gefärbte Tücher, blau oder rot},
und gießt den Saft über die Spalten. Wann man es {auf die Tafel } gibt, so soll man es
mit Lorbeer oder Orangenblättern belegen. So ist es recht.

Ein aufgehendes Mandelkoch zu machen
{Rezept Nr 135}

Nehmt zu einer großen Schüssel ein Pfund {560 g} Mandeln, schwellt es {aufquellen lassen}
und lest es aus, und legt es in frisches Wasser und läßt es eine Weile stehen. Dann reibt an
einem Riebeisen ein Pfund {560 g} Zucker und stoßt die Mandeln in der Größe wie Buchweizen
Besprengt es mit frischem Wasser, damit sie nicht ölig werden. Dann gebt es in eine tiefe Schüssel
und den Zucker auch dazu. Mischt den Zucker und die Mandeln durcheinander, dann schlagt
10 Eier daran und 10 Dotter. und tut die Vögel {die befruchteten Keime } von den Eiern weg. und
wenn die Eier sehr klein sind, so nehmt 12 ganze und 12 Dotter. Wenn die Eier drinnen sind,
so rührt es in eine Richtung eineinhalb Stunden. schneidet auch Zitronenschalen klein und
rührt sie darunter. Rührt es nur sehr gut damit es nicht suppig {flüssig} wird. Dann]