Volltext: Linz, AT-OOeLB, Hs.-1112 (Schiffmann, Konrad: Tagebuch [Arbeitstagebuch der Bibliothek]. Begonnen 1908 [geführt bis 1934])

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1931. 
Am 26. Jan. richtete ich eine Zuschrift an die Bauabteilung der 
Landesregierung, worin ich die Vergrößerung des zu klein geratenen 
Lesesaales forderte u. begab mich zum Leiter dieser Abteilung, Hof 
rat Jahn,um ihm mein Verlangen näher zu begründen. Dieser unter = 
stütze sehr entgegenkommend diesen Wunsch und schlug vor, die Ver 
größerung auf Kosten des Speichers vorzunehmen. Da dieser ausbau 
fähig ist, stimmte ich zu. Oberbaurat Peters fuhr nach Wien und er 
hielt dort die Genehmigung unter der Bedingung, daß Land und Stadt 
auch nach dieser Änderung des Planes ihren Achtel-Beitrag zahlen und 
daß keine Mehrkosten erwachsen. 
Die Paschingsnummer der Oberösterr. Tageszeitung vom 15. Pebr. bringt 
eine Notiz über Römerfunde beim Baue der Studienbibliothek. 
Im Pebr. schenkte der Pinanzdirektor i.R. Friedrich Winkler, Land- 
str. 15 h (alter Posthof) 169 Bde. alte Bücher, darunter Drucke aus 
Linz, Steyr u. Ried. 
Hofrat Meiß-Teuffen von der Landesregierung will sich ein kleines 
Unterrichtsministerium schaffen und daher mit dem Landes- und Port 
bildungsschulrat in den Neubau der Studienbibliothek übersiedeln. 
Dabei soll unser Pestsaal als Sitzungssaal und das Souterrain als 
Registratur mitbenützt werden. Die Bibliotheksdirektion wird gar 
nicht gefragt. Ich habe in dieser Sache am 12. März eine Eingabe 
an das Ministerium und ein Schreiben an Vizekanzler Schober gerich 
tet. 
Die "Tagespost" vom 12. März berichtet über die Verhandlung des Ab 
schnittes "Unterricht, Kunst und Kultur" im Rechnungshofausschuß und 
bringt dabei die Anfrage des Soz. Pazelt über die Ablöse von 
40.000S für die Verpflichtung des Stiftes Kremsmünster zur Unter 
bringung der Studienbibliothek in Linz. Es scheint also, daß jemand 
darauf gekommen ist, wie sehr der Staat da der Stiegel-Brauerei in 
Salzburg hineingefallen ist. 
Der 83. Bd. des Jahrbuches des MusealVereines (Linz 1930) berichtet 
auf S. 49, daß das Landesarchiv alle Handschriften, Inkunabeln u. 
Kupferstiche der Studienbibliothek in die Verwaltung übernommen habe, 
ohne auch nur anzudeuten, daß diese Maßnahme provisorisch ist. 
Am 16. März wurde mit den Bauarbeiten wieder begonnen, es droht aber 
eine Einstellung, weil die Fundamentierung des linken Flügels stärker
	        
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