Volltext: Linz, AT-OOeLB, Hs.-1112 (Schiffmann, Konrad: Tagebuch [Arbeitstagebuch der Bibliothek]. Begonnen 1908 [geführt bis 1934])

1928. 
In der "Tagespost" vom 3* Jan. erschien eine Berichtigung von mir, die 
sich gegen die sonderbaren Ausführungen vom 31. Dez. richteten. In 
einem Anhängsel schiebt sie jetzt private Informationen vor. Warum 
hat sie aber nicht die Worte des Ministers davon strenggeschieden und 
seitwann können andere wissen, daß sich das Publikum bereits an die 
Nichtbenützung der Bibliothek gewöhnt habe? Durch die Art der Stili 
sierung erweckte die "Tagespost" aber jedenfalls den Eindruck, als 
ob das Gebrachte alles im Budget-Ausschuß gefallen wäre. 
Am 4. Jan. spendete Dr. Perd. Krackowitzer wieder 12 Exlibris. 
Ende des Jahres 1927 fertigte sich auf meine Anregung der Diener Eil- 
mansberger den Werkzeug zur Buchbinderei an, die wir seit Beginn 
dieses Jahres betreiben, weil wir sonst mit den Rückständen nicht 
weiter kommen. Die Buchbinderrecimungen wären unerschwinglich. 
Vom 12.-15» Juli weilte ich in Wien, um die Interessen unserer Biblio 
thek zu fördern. Ich sprach vor beim Ministerialrat Dr. Glotz, dem 
Referenten im Unterrichtsministerium, beim Prof. Dr. Smital in der 
Nationalbibliothete, beim Prof. Dr. Kyrie im Bund es-Denkmal amt und 
beim Abg. Wiesmayer im Parlament. 
Das "Tagblatt" vom 1?» Jan. bringt einen Bericht über die Erbauung 
eines Arbeiter-Kammergebäudes und verkündet mit durch den Fettdruck 
sich verratendem Triumpfgefühl, daß darin auch eine "wahre Bibliothec.a 
publica" errichtet werden solle. Der christlichsoziale Vertreter habe 
ebenfalls begeistert zugestimmt. Woraus nur hervorgeht, mit welchen 
Idioten man es hier zu tun hat. 
Am 18. Jan. lieferte der Bibliothekswart Eilmansberger als erste Ar 
beitsschicht 53 Bde., die er gebunden hat. Als Material-Auslagen 
rechnet er für den Band 40g, als Remuneration ist vorläufig für den 
Band 1 S in Aussicht genommen. 
In der Sitzung des o.Ö. Landtags vom 25» Jan sprach der sozialdemo 
kratische Landeshauptmann-Stellvertreter Gruber einige kräftige Worte 
über den Skandal mit der Studie&bibliothek, die ich an die richtigen 
Stellen in Wien weiterleitete. 
Von meinem Aufsatze "Die Bundesstudienbibliothek in Linz" in dem vom 
Kommunalverlag Berlin herausgegebenen Werke "Linz" habe ich Ende Jan. 
a n alle irgendwie in Betracht kommenden Persönlichkeiten Sonderab 
drücke verschickt.
	        
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