Volltext: Linz, AT-OOeLB, Hs.-1112 (Schiffmann, Konrad: Tagebuch [Arbeitstagebuch der Bibliothek]. Begonnen 1908 [geführt bis 1934])

1921 
Laut Bericht des "Linzer Volksblatt" vom 30. Jan. hat der Abg. 
Pauly die Erhöhung der Dotation der Studienbibliotheken auf 
K 50000.- beantragt. 
Die hiesigen Buchhändler planen eine Gesellschaft m.b.H. und 
den Ankauf des Bibliotheksgebäudes zwecks Umwandlung desselben 
in ein Lagerhaus, natürlich nach Evakuierung der Bibliothek. 
Auf Betreiben des Landtagsabg. Berger, eines fanatischen Lehrers, 
kam ein Erlaß des U.-M., der die Direktion auffordert,alle 
Kreise, denen die Bibliothek irgendwie nützen kann, nach Maß 
gabe der Vorschriften in gleicher Weise zu berücksichtigen. 
Als ob das nicht ohnehin geschähe! Gemeint sind die Volks- u. ■ 
Bürgerschullehrer, die die gleichen Rechte wie die Mittelschul 
lehrer beanspruchen. 
Am 18. Febr. kaufte ich aus dem Nachlaß des Domherrn Dr. Mayböck 
Führer, Landkarten, Graphica und eine Menge kleiner Obderennsia, 
zus. um K200.- 
Am 8. März übergab ich den dritten (seit Sommer 1920) der 
neuen Kataloge der Benützung durch das Publikum. 
2. Apr. Löste von Einbänden ein Inkunabelfragm. (Missale) 
und von einem Pariser Druck des 16. Jhdt. Schablonenabdrücke 
von Spielkarten. 
6. Apr. Heute langte ein Zuschuß von K 50000.- zur Dotation 
ein. Ich bestellte die "Kultur der Gegenwart" und das " Hapdl« 
Wörterbuch der Naturwissenschaften". 
11. April. Bürgermeister Dametz erwiderte meinen Besuch und 
sprach von der auf mein Betreiben Ende 1919 im Gemeinderate 
beschlossenen Vorlage an den Landtag, die er nunmehr urgieren 
wolle. 
22. April. Abg. Pauly besuchte mich heute in der Bibliothek 
und nahm meine Wünsche entgegen, die ich auch schriftlich über 
gab. 
27. April. Im Tauschwege erwarb ich von der Bibliothek des 
Petrinums einen Linzer Kalender vom Jahre 1696, einst im 
Besitze des Abtes Anselm von Garsten. 
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