Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 1 1933

Bibliografische Daten

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-3886211

Persistenter Identifier:: AC02875949

Titel:: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich

Untertitel:: Wort und Bild aus Oberösterreich

Dokumenttyp:: Zeitschrift

Herausgeber:: Pressverein

Erscheinungsjahr:: 1924-1959

Erscheinungsort:: Braunau Linz

Erstellungsdatum:: 29.01.2016

Sammlung:: Altheim Architektur Attersee Aurolzmünster Bad Aussee Bad Hall Bad Leonfelden Böhmen Böhmerwald Braunau Dachstein Enns Fischlham Frankenmarkt Hellmonsödt index.h.hohenfurtinboehmen Innviertel Kirchschlag bei Linz Kremsmünster Krumau Lambach Leonding Linz Mühlviertel Munderfing Ried Im Innkreis Rohrbach Salzburg Schärding Steyr Traunsee Vöcklamarkt Wels Windischgarsten Karten 19. Jahrhundert 20. Jahrhundert Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1924-1959

ZDB-ID:: OBVAC02875949

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02875949

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-7006511

Persistenter Identifier:: AC02875949_1933_01

Titel:: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Nr. 1 1933

Signatur:: II-14099

Dokumenttyp:: Zeitschriftenband

Herausgeber:: Pressverein

Erscheinungsjahr:: 1933

Erstellungsdatum:: 06.07.2022

Sammlung:: Linz 20. Jahrhundert Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Bad Leonfelden Hellmonsödt Kirchschlag bei Linz Windischgarsten

Umfang:: 16 Seiten

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1933

Größe:: 285x205

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02875949

Lizenz:: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/

Beschreibung

Titel:: Im Winkel träumen Kreuze... Die schmiedeeisernen Kreuze im Kirchhof zu Windischgarsten

Autor:: Renhardt, Josef

Strukturtyp:: Artikel

Sprache:: Deutsch

Volltext

Im Winkel
träutnen Kreuze. .
Die schmiedeeisernen
Kreuze im Kirchhof zu Windischgarsten
Schmal mündet das Hintergäßchen in den
rasengrünen, lindenbeschatteten Kirchhof ...
Es duckt sich leicht und niedlich unter die
alte, bröckelige Friedhofmauer, deren Brei—⸗
ten spinnverwebte Schießlöcher durchstoßen,
überwuchert von wildem Weinlaub — ein
Teppich von buntesten Farben, der sich be—
sonders in herbstlichen Tagen entzückend
auswirkt zum Braun und Grau der ächzen—
den, morschen Schindeln! —*
Da liegen die Rasenstriche, ein samtener
Bausch, durchwirkt von weißen Kieswegen,
hingebreitet über die Gräberhalde Win—
dischgarstens von anno dazumal. DT
Und das Lieblichste sind die stillen Winkelchen, die über die kunstvollen Schmiedearbeiten unbekannter
sich zwischen die Falten und Ecken des Gemäuers der Meister . ..
Marienkapelle und Sakristei hineinkuscheln, Buchten, Die süße, heilige Stille kommt mit den Klängen
von sommergrünen Träumen umschleiert, von Nesseln der Gebetsglocken auf unsichtbaren Fittichen herge—
und Schierling und Gänseblümchen und Hollerstau- schwebt — — —
den durchwirkrkt. UUnd frühmorgens schreiten die Priester vorbei
Hühner wischen mit spreizigen Flügeldecken auf mit den schwarzen, knitternden Talaren, das Gold—
der Suͤche nach Körnlein und Samen und Würmern schnittbrevier betend in den Händen.—
stolz vorbei .. Ein leiser Schauer überrieselt das Ranken- und
Schnörkelgewurle, wann zum göttlichen Morgenopfer
die Schellen aus den Kirchenhallen klingeln — —
Immerdar!
Ob weiße Schneetücher alles einhüllen, ob linde
Maiwinde kosen, ob sonnenflirrende Sommertage brü—⸗
sen, ob müde, bunte Herbstwelten in den Traum ge—
borgenen Einerleis sinken....
Wie Totenmonstranzen wuchten die reizenden
Brabkreuze über einsam⸗stillen Tabernakeln der alten
Gräber, Hüter einer süßen Heimat, einer ewig leben—
den, ewig liebenden Liebe, eines wundersam seligen,
ewig singenden Glückes!
Inmitten dieser Zauberecken ragen die schönen,
dunstvollen, schmiedeeisernen Kreuze, ein Halbkranz,
der das Gotteshaus umsäumt!—
Es hängt ein Stück Kindheit an diesen Grabkreu—
zen längst entschwebter Zeiten! Wie ans Kreuz ge—
heftet von lieben, losen Händen im Gewirbel wehen—
der Blondzöpfe, lachender Blauaugen und jubelnder
Töne! J
Das klirrt noch leise, zauberleise, wenn man an
die Kreuze rührt. Die Ranken und Türlein und Zier—
engel klirren . . klirren .. .
Die Trauertücher einstiger Mütter, Bräute und
Lieben sind zerflattert, das Weinen versiegt, die Kla—
gen erstorben — — Ein Kinderparadies jauchzender
Wonne und blühweißer Unschuld schlug seine Heim
statt allhier auf, für gestern, heute und morgen ..
Puppenwägelchen rollten, Prozessionen mit Tschinel—
len und roten Fahnen und langen weißen Hemden
zogen vorbei.c..
Und vor der Sakristei war das Kohlenloch für das
Glutfaß, in der Nähe der Kreuze, wo, auf den
Sockeln hockend, die Meßbuben geflissentlich die Pre
digt schwänzten! —
Sorglose Zeilt
— — ja, jeder Frühling hat nur einen Mai!
dosef Renhardt
Dreikönigstern
„Der pflügt, verlasse die Pflugschar,
der erntet, laß Garbe und Korn,
der fischet, verlaß seine Netze
der weidet, laß Herde und Horn.
Zäumt eilig die edelsten Rosse
legt willig an herrlichstes Kleid.
holt Zither und Laute und Zimbel,
nehmt Weihrauch und köstlich Ges chmeid.
Wann schweigende Leuchten des Himmels
erbleichen vorm Herold des Herrn,
verstummet das Weinen der Erde,
den Gottessohn kündet der Stern.“
H. Wolfsgruber
Wenn die blauen, purpurnen Abendschatten hän—
gen, schleift ein dumpfer Bausch verhaltener Weihe

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