Der Naturarzt: Der Naturarzt 1868

Bibliografische Daten

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-5964448

Persistenter Identifier:: AC02700869

Titel:: Der Naturarzt

Untertitel:: Zeitschrift für volksthümliche Gesundheitspflege und Heilweise

Dokumenttyp:: Zeitschrift

Herausgeber:: Dt. Bund d. Vereine für naturgemäße Lebensweise

Erscheinungsort:: Berlin [u.a.]

Erstellungsdatum:: 25.03.2020

Sammlung:: Medizin Der Naturarzt : Zeitschrift für volksthümliche Gesundheitspflege und Heilweise

Sprache:: Deutsch

Vorgänger:: Katalog | intern

ZDB-ID:: ZDB-552394-1

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02700869

Beschreibung

URN:: urn:nbn:at:AT-OOeLB-7484468

Persistenter Identifier:: AC02700869_1868

Titel:: Der Naturarzt 1868

Signatur:: II-15130

Drucker:: Grieben, Theobald

Herausgeber:: Hahn, Theodor

Dokumenttyp:: Zeitschriftenband

Herausgeber:: Dt. Bund d. Vereine für naturgemäße Lebensweise

Erscheinungsjahr:: 1868

Erstellungsdatum:: 16.10.2023

Sammlung:: Medizin Der Naturarzt : Zeitschrift für volksthümliche Gesundheitspflege und Heilweise

Umfang:: 214 Seiten

Sprache:: Deutsch

Datierung:: 1868

Größe:: 270x200

AC-Nummer:: https://permalink.obvsg.at/LBO/AC02700869

Lizenz:: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/

Beschreibung

Titel:: Nr. 16. 1868. Siebter Jahrgang

Herausgeber:: Hahn, Theodor

Strukturtyp:: Zeitschriftenheft

Beschreibung

Titel:: Ueber die Ursachen der Geisteskrankheit.

Autor:: Goullon, Heinrich

Strukturtyp:: Artikel

Sprache:: Deutsch

Volltext

4
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Zeilsrhriht
volksthümliche Gesundheitspflege und Heilweise.
Herausgegeben von Theodor Hahn.
(Heilanstalt „Auf der Waid“ bei St. Gallen in der Schweiz.)
für
Monatlich erscheinen zwei Nummern à 4 bis 15, Bogen. Preis vierteljährlich 13 Sgr —6
Ur 16 I rhein. — 1 fl. osterr. W. — 2 Fres. bei allen Buchhandlungen und Postanstalten; einzelne Nummern
. 3 Sgr. — 12 kr. rhein. — 20 kr. öͤsterr. W. — 26Vent. — Briefe und Sendungen werden direkt oder
durch Vermittlung der Verlagsbuchhandlung von Theobald Grieben in Berlin franeo erbeten.
—1868.
— — —
lleber die Ursachen der Geisteskrankheit.
Von Dr. med. Heinrich Goullon,)
prakt. Arzt zu Weimar,
früherem Assistenzarzt an der Großh. S. Irrenheil- und Pflege⸗
Anstalt zu Jena.
Motto: „Es will uns im Hinblick auf diese be⸗
klagenswerthen Verirrten oft bedünken, daß, wenn in
der Tragik des Armen das Schickfal, in dem Elend
des Reichen ursächlich die Schuld vorwaltet.“
E W. Gunb.
Wie bei den rein körperlichen Krankheiten, muß man
zuch bei Entstehung der Geisteskrankheit unterscheiden zwi⸗
chen Disposition oder disponirenden Momenten und den
igentlichen Gelegenheitsursachen (subjectiven und objec—
iven Krankheitsursachen). Ein Kind schwindsüchtiger El—
ern kann lange Zeit, ja das ganze Leben hindurch von
er Tuberkulofis verschont bleiben, weil es an Gelegen—⸗
seitsursachen fehlte, es wohnte vielleicht in milderem
dlima, hatte eine gesunde Beschäftigung u. s. w., und
⸗z blieb bei der bloßen Anlage zur Schwindsucht. Aehn⸗
ich verhält es sich mit den zur Seelenstörung prädispo—
urten Individuen. Zur Anlage muß daher die Gelegen⸗
seitsursache kommen, wenn die Krankheit als solche aus—⸗
brechen soll.
Unter den zur Geisteskrankheit prädisponirenden Ur⸗
achen nun nimmt wohl die Erblichkeit die erste Stelle
ein. Nach der Ansicht sehr bedeutender Irrenärzte steht
est, daß i/ der Seelenstörungen auf erbliche Anlage zu—
rückgeführt werden kann. Interessant ist ferner die aus
der Statistik der Irrenhäuser in Frankreich hervorgehende
Thatsache, daß die Erblichkeit um die Hälfte häufiger von
den Muͤttern, als von den Vätern herrührt. Manche
meinen, daß man überhaupt mehr von der Mutter, als
dom Vater erbe. „Die Epilepsie pflanzt sich häufiger
durch den Vater, die Geisteskrankheit durch die Mutter
fort.“ (Esquirol). Es brauchen übrigens die Eltern
der Großeltern nicht geisteskrank gewesen zu sein, und—
die Kinder tragen doch den Keim zu psychischen Affectionen
n fich. Dies ist dann der Fall, wenn Blutsverwandt⸗
chaft mit ins Spiel kommt. Die Folge davon sind kör—
erliche und geistige Mißgeburten, namentlich auch Anlage
ur Verrücktheit.“) Manière, der Vorsteher des Pariser
Taubstummeninstituts, giebt als häufigste Ursache der an—
jebornen Taubstummheit das Heirathen unter Blutsver—⸗
andten an. Die üblen Folgen können sich freilich erst
edritlen und vierten Glied bemerkbar machen, dann
iber auch in auffälliger Weise. Ferner sagt Griesinger:
„Auch in denjenigen Fällen von Geisteskrankheit ist eine
ingeborne Anlage nicht zu leugnen, wo die Eltern oder
ines derselben zwar nicht an Irrsinn litten, aber eine
xuffällige Ueberspanntheit, Bizarrerie des Charakters,
Neigungen zeigten, die sich dem Irrsinn stark näherten;
ebenso, wo in einer Familie mehre Selbstmorde unter
den Blutsverwandten vorfielen; denn der Selbstmord, in
so vielen Fällen eine Erscheinung der ausgebrochenen
Geisteskrankheit, ist in vielen anderen wenigstens das Er—
gebniß eines organisch bedingten Lebensüberdrusses, der
der Melancholie beizuzählen ist, und die Erscheinungen
x*) Der Herausgeber d. Bl. mögte hier einige bescheidene Zweifel
zussprechen. Sollte eine allseitig und wahrhaft naturgemäße Lebens⸗
veife solche bei unnatürlich Lebenden allerdings sich ausbildende
disposition nicht im Keime ersticken können? Wenn nicht, so wäre
chon mit dieser Thatsache allein der biblische Glaube an die Ab—
tammung des Menschengeschlechtes von einem ursprünglichen Paare
anzulässig —. das ganze Menschengeschlecht müßte närrisch und. die
Janze Erde ein einziges Narrenhaus fein. Uebrigens lebten neben
Ibam und Eva auch im Lande Nod, jenseit Eden, schon Menschen,
Amwo Kain sich sein Weib nahm. Töchter zeugten Adam und Eva
erst spaͤter. Vergl. Göthe's W. Meisters Lehrjahre, 9. Kapitel.
Der Herausgeber.
) Aus dessen: „Grundriß der Geisteskrankheit. Unterhaltende
und belehrende Mittheilungen über das Schicksal der Irren. Son—
erzhaufen. 1867, Ir. Aug. Eupel. Vergl. N. 15, S. 185 d. Bl.

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