Volltext: Geschichte von Grieskirchen und Umgebung

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§ 16. 
L grosser Bauernkrieg* 
Die Ursachen, welche diesen Aufruhr hervor¬ 
riefen, lagen nicht in den Religionsbeschwerden allein^ 
sondern zum grossen Theile in dem harten, unleid¬ 
lichen Drucke, den die Grundherrn oder ihre Pfleger 
auf die Unterthanen ausübten. Ueberall klagte man 
über die Erhöhung des Freigeldes und dessen Be¬ 
messung selbst von Fahrnissen, über Schreibtaxen,. 
Inventurgeld, Beschaugeld, Ausstandgeld, Heirathgeld, 
Zählgeld, Erneuerung der Schuldbriefe, Zwang, die 
Zehrungen zu hohen Preisen in Hoftavernen halten 
zu müssen, die Fütterung der herrschaftlichen Hunde,. 
Steigerung im Grund- und Kucheldienst, über das- 
von den Herrschaften angesprochene Vorkaufsrecht 
von Viktualien, über Ausdehnung des Zehentrechtes, 
u. s. w. Der Aufruhr brach im Mühlviertl aus, als 
in St. Peter am Wimberge der neue Pfarrer Wrasser- 
leitner eintraf, den die Pfarrkinder als päpstlichem 
Pfaffen nicht annehmen wollten. Sie erzwangen in 
einer bewaffneten Versammlung am 18. September 
1594 dessen Entfernung. Sein Nachfolger Schnobrich 
wurde am 8. April 1595 aus der Pfarre transportirt.. 
Im Anfänge des Jahres 1595 wurde der Pfarrer Huber 
zu Sarieinsbach, im Juni 1595 der Pfarrer Huber 
von Niederwaldkirchen und der Pfarrer Gebhart von 
Rohrbach, vertrieben. Der Landeshauptmann erliess 
am 27. Juni 1595 ein Patent an die rebellische Pfarr- 
gemeinde Rohrbach und der Landrichter Hans Georg 
Rechberger sollte dasselbe publiziren. Bei der Publi¬ 
kation am 2. Juli 1595 erhob sich ein solcher
	        
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