Volltext: Durchbruchstäler am Südrand der Böhmischen Masse in Oberösterreich [1]

wiegend aus schönen hochstämmigen Buchen zu¬ 
sammensetzt, mit denen sich besonders Eschen und 
Fichten mischen. Die durch den Klambach abge¬ 
trennte, 345 m hohe Granitkuppe ö. gegenüber 
von Schloß Klam fällt nach 0 zu zwar nicht so 
steil ab wie gegen den Durchbruch zu, immerhin senkt 
sie sich aber ziemlich rasch gegen den Sattel 
Achatzberg zu ab, der nur wenig über 300 in hoch liegt. 
Auf der breitentwickelten Ebenheit um Achatzberg, 
die sich sanft gegen N abdacht, gegen 8 zu 
gegen steile Böschungen kehrt, tritt der Granit 
nirgends mehr zutage, sondern wird hier von 
jüngeren Deckschichten verhüllt. Auch die Brunnen¬ 
grabungen in Achatzberg treffen ihn nicht mehr 
an und ebenso lassen es die zahlreichen Rut¬ 
schungsspuren ö. unterhalb von Achatzberg als wahr¬ 
scheinlich erscheinen, daß hier im Untergrund nirgends 
mehr fester Fels vorhanden ist. Die geologische 
Karte 1:75 000 verzeichnet sö. von Achatzberg 
Tertiär, und zwar Schlier und Melker Sande, 
um Achatzberg selbst Verwitterungslehm. 
Die Ausdehnung dieser jüngeren Schichten ist aber 
viel größer, als die geologische Karte angibt. So 
finden sich die Tertiärsande auch sw. von Achatzberg 
am Waldrande in einer höhlenförmigen Sandgrube 
erschlossen, weiters unmittelbar ö. der Straße beim 
Lehenbauer, wo den Sanden sehr grobkörnige Grus¬ 
schichten eingelagert sind, die sich aus Quarz und 
FeldspatstUcken zusammensetzen. Der ganze Sattel 
von Achatzberg ist eine im Tertiär verschüttete und 
nun teilweise wieder aufgedeckte alte Senke, die aber 
der Klambach bei der Eintiefung seines Tales ver¬ 
fehlt hat. 
Auch Schotter finden sich n. von Saren in reichlichem 
Ausmaße. Schon um Achatzberg treten zahlreiche 
O.uarzgerölle auf, ö. oberhalb vom Lehenbauer ist 
in einer Meereshöhe von rund 250 m ein mächtiges 
Schotterlager erschlossen und angeblich sind Schotter 
auch in Achatzberg bei Brunnengrabungen angetroffen 
worden. Diese niedriger als die Granitkuppe gegen¬ 
über Schloß Klam gelegenen Schotter haben aber 
mit der Ausbildung des Durchbruches selbst nichts 
. mehr zu tun. 
Die kleinen Durchbrüche des Inns bei Schär¬ 
ding und der Donau bei Ottensheim 
Beim Aschachdurchbruch ließ sich zeigen, daß der Fluß 
nicht den im alten Relief der Landschaft vorgezeich¬ 
neten Weg zum Eintritt in das Engtal gefunden hat, 
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mb 23. 
sondern daß er sich mittels eines selbständigen kleinen 
Durchbruchstales seitlich davon einen Zugang dazu 
geschaffen hat. Eine ähnliche Erscheinung findet sich 
an zwei weiteren wichtigen Stellen wieder, nämlich 
am Inn bei Schärding und an der Donau bei Ottens¬ 
heim. 
ö. von Schärding bildet ungefähr die Bahnlinie die 
^-Grenze des Granits, der oberhalb des Bahnhofes 
noch in einem Steinbruch abgebaut wird. Gegen W 
zu schließt sich das breite Pramtal an, das in tertiären 
Ablagerungen angelegt ist, die mit diluvialen Schich¬ 
ten überdeckt sind. Die Stadt Schärding selbst steht 
hingegen wieder teilweise auf einer aufragenden 
Granitkuppe, die im Schloßberg ihre größte Höhe 
erreicht. Am Abfalle des Schloßberges zum Inn 
und beim alten Kapuzinerkloster steht überall der 
nackte Fels an. Die äußersten Vorposten des 
Granits liegen am rechten Jnnufer ungefähr in 
der Mitte zwischen Schärding und St. Florian bei 
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