Volltext: Wolfsegg

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dürfte in der hiesigen Kirchengruft begraben liegen. Kaiser 
Ferdinand I. gab es 1587 an Kosmas Gienger und 1589 
an seine Witwe Katharina Giengerinn, geborne Heiden- 
reich v. Bin'deneck. Schon vor 1540 erscheint aber die k. k. 4 
Hoftamm er in Wien als Besitzerin vom Schloß Wo'lfsegg 
und gab es im genannten Jahre als Pfand einem gewissen 
Gilg Kurz, !. l Kammerer und Türsteher. 1565 bekam es 
dessen Sohn Hans Kurz, der zugleich Pfleger war. Schon 
1566 war Kosmas Gienger, Rat und Vicedom von Ober- 
österreich, Inhaber dieses Pfandes, welches ihm nach Auf- 
hören Wolfeggs als Kammergut (1582), als Landeslehen 
von Kaiier Rudolf II. verliehen wurde. Nach dem Tode 
seiner Mutter bekam es Hans Adam Gienger. Unter 
diesem wurde das Schloß 1619 von den Bauern und Bür- 
gern des Marktes erstürmt und total geplündert, was 
einen Schaden von 20.000 fl. verursachte. Um diese Zeit 
starb auch Hans Gienger. Dieser hatte seinen einzigen 
Sohn Matthias gänzlich enterbt und den ganzen Besitz 
seinen drei Töchtern: Elisabeth, Ursula und Susanna ver- 
macht, welche diesen 1624—1626 inne hatten. Die Ursula 
vermählte sich 1629 mit Georg Pflüegl, wodurch dieser in 
den Besitz der Herrschaft Wolfsegg gelangte. Er starb im 
Jahre 1647, am 29. August im Alter von 77 Jahren. Nach 
seinem Tode besaßen seine beiden Söhne Anton und 
Johann Bapt. das Gut gemeinsam, bis zum Tode des 
letzteren, 1661, von wo an Anton Pflüegl alleiniger Be- 
sitzer war. Nach seinem Tode, 1695, vermählte sich seine 
Tochter Eleoncra mit Matthias Ferdinand Eastner von 
Sigismundslust auf Castenstein und Thraunegg. Dieser 
starb 1722. Ein Jahr darauf heiratete seine Wit'we den 
Max, Herrn von Gerä. 1724 kommt schon Karl, Graf 
Tiege als Besitzer des Schlosses vor. Dieser war geheimer 
Rat. General der Kavallerie und Generalkommandant von 
Siebenbürgen. Er erwarb das Schloß um den Kaufpreis 
von 96.000 fl. 1726 wurde sein noch unmündiger Sohn 
Anton Besitzer der Herrschaft, für welchen aber der Graf ^ 
Serau zu Würthing die vormundschaftliche Verwaltung 
führte. Unter diesem muß mit dem oanzen Besitze schrecklich 
gewirtschaftet worden sein, denn 1799 konnte Thaddäus, 
Baron von Reisach, k. k. Staatsminister, um 14.020 f>l. die 
Mnze Herrschaft von den Gläubigern des obgenannten 
Anton, Grafen von Tiege, kaufen. Erst im Jahre 1803 kam 
der Sohn dieses Anton, Josef, Freiherr von Tiege, wieder 
in den Besitz der hiesioen Herrschaftsgüter, welche er dann # 
bis 1807 inne hatte. Von ihm erwarb die Pflegerswitwe, 
Maria Anna Querer, das Gut um 96.000 fl. 1812 erbte ihr
	        
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