Volltext: Illustrierte Kriegsbeilage Nr. 23 1915 (Nr. 23 1915)

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Om Iriedensöild zur Kriegszeit: Wei der Krnte. 
selber geloben, Glück und Leid mit dem geliebten Wesen 
zu teilen. Der (französische) Staat hat diese Form der 
Trauung gutgeheißen, wenn ein junges Mädchen ans 
besonderen Gründen wüuscht, den Namen ihres Verlobten 
sofort zn tragen — wegen aller Möglichkeiten in und 
außerhalb der Feuerlinie. Längs den Lehmwänden in 
diesen tiefen Laufgräben stehen lebende Palisaden lang¬ 
bärtiger Soldaten, welche in der Farbe mit ihren Um¬ 
gebungen fast zusammenschmelzen. Aus der Reihe tritt 
ein Mann hervor; es ist der Bräutigam, der sich für 
kurze Zeit von seinem Posten, von den beiden Trauzeugen 
begleitet, entfernen darf. Drei Männer gehen in einen 
leeren Laufgraben hinein und in einer Ecke dieses Grabens 
fällt Jan Christo! auf die Knie und lehnt den Kopf an 
die feuchte Lehmwand. Nach einer Weile erhebt er sich 
wieder und ein glückliches Lächeln, voll Zärtlichkeit und 
hat das barsche, bärtige Gesicht verwandelt. 
steckt den Trauring an den Finger Jan 
schweigsam nehmen sie wieder ihre Plätze in 
ihrer Kriegskameraden ein und Jan wird von 
lachenden Kameraden umringt, die ihn herzlich beglück¬ 
wünschen. Es ist Punkt 11 Uhr vormittags. Ganz zur 
selben Stunde hat sich die Blumenhändlerin Janetouu, 
vou Trauzeugen, Verwandten und Freunden begleitet, 
beim Maire in Saintes Maries eingestellt, dem kleinen 
Städtchen weit südlich, nahe der Rhone-Mündung. Der 
Maire steckt ihr den Ring an den Finger und die 
Freundinnen umarmen und küssen sie..." 
Bie iltiiiftllin als SolM. 
Eine romantische Geschichte aus dem Kriege berichtet 
der „Daily Chronicle": In den Straßen von Warschau 
sieht man häufig einen jungen russischen Offizier, der 
verwundet ist und sich mit Hilft von Krücken weiter- 
schleppt; stets wird er von einem noch jüngeren Soldaten 
begleitet, der den Arm in der Binde trägt und dessen 
Brnst mit dem Georgskrenz geschmückt ist. Der Offizier 
ist ein Student, der beim Ausbruch des Krieges 
als Freiwilliger in das russische Heer _ eintrat. 
Der junge Soldat ist — seine Frau, die Tochter eines 
Prinzen, eines Großgrundbesitzers im Kaukasus, der einen 
der bekanntesten russischen Namen trägt. Die beiden 
jungen Leute hatten sich in einem Zuge, der nach 
Warschau ging, getroffen; er wollte fein Regiment er¬ 
reichen, sie wollte Freun¬ 
dinnen besuchen. Die Fahrt 
dauerte zwei Tage und 
als sie vorüber war, hatten 
die beiden sich in Liebe 
gefunden nnd das erste, 
was sie nach der Ankunft 
des Zuges taten, war, 
daß sie in eine Kirche 
eilten, wo der Pope sie 
ans der Stelle zusammen¬ 
gab, da der Verlobte so¬ 
fort zur Front abreisen 
mußte. 
Die jnnge Gattin 
verließ nun ihren Mann 
nicht, sondern legte die 
Uniform eines einfachen 
Soldaten an und be¬ 
gleitete ihn unter dem 
Namen Sauren ch zur 
Feuerlinie, wo sie bald 
mit ihm zusammen die 
Feuertaufe empfing. 
Während einer beson¬ 
ders erbitterten Schlacht 
an der Ratoka mußte 
der Leutnant, als alle 
höheren Offiziere kampf¬ 
unfähig geworden waren, 
den Befehl über vier 
So viele Angeln waren im Iekdznge 1870/71 erforderlich, 
um einen Soldaten zu töten. Ein französischer Generalstabsoffizier hat 
berechnet, daß int dentsch-französischen Kriege auf den Tod eines Soldaten 
eine Kostensumme von 105.000 Mark entfiel. Im russisch-japanischen 
Feldznge 1905 kostete die Tötung eines Soldaten 100.760 Mark. Man 
nimmt' an, daß dasselbe Verhältnis auch im gegenwärtigen Kriege zu¬ 
treffen wird. 
Kompagnien übernehmen. Seine Frau unterstützte ihn 
mit außerordentlicher Energie, bis beide im Lause 
dieser Kämpfe gleichfalls verwundet wurden. 
Akk Des Mim HP m 
Karr Keisinger 
Bauerssohn in Rainbach bei Frei- 
stadt Nr. 30 
machte bei der Traindivision 
Nr. 14 den Feldzug gegen 
Serbien mit und starb am 
28. Oktober 1914 im Epidemie¬ 
spital zu Morovie in Sla¬ 
vonien an Typhus im 25. Le¬ 
bensjahre. 
Kranz Werger 
bürgl. Hausbesitzerssohn in Zwettl 
Infanterist im k. u. k. Infanterie- 
Regiment Nr. 49 
gefallen am 8. November 1914 
im Gefechte bei Tnrskygrob 
in den Karpathen tut Kriege 
gegen Rußland im 22. Lebens¬ 
jahre. 
Iran; MrMnger 
Hausbesitzer in Oberwellham, 
Pfarre St. Florian 
Gefreiter im k. u. k. Infanterie- 
Regiment Nr. 14, 13. Kompagnie 
gefallen am 18. Oktober 1914 
bei einem Sturmangriffe auf 
den Meierhof in Sezaysk in 
Galizien int Kriege gegen 
Rußland im 33. Lebensjahre 
und wurde auch dort beerdigt. 
Ignaz Kneidinger 
Knoglmüllersohn in Straß Nr. 10, 
Pfarre St. Peter a. W. 
Fähnrich des kath. Burschenvereines 
Korporal im k. u. k. Infanterie- 
Regiment Nr. 14, 6. Kompagnie 
gefallen am 21. Februar 1915 
in der Schlacht bei Janovice 
(Galizien) im Kriege gegen 
Rußland im 28. Lebensjahre. 
Arariz Mauer 
Ersatz-Reserve-Jnfanterist im k. k. 
Landwehr-Jnfanterie-Reg. Nr. 2, 
Militärarbeiter-Abteilung l/II 
f am 15. März 1915 im 
Reservespital Staatsgymna¬ 
sium in Linz nach schwerem, 
im Kampfe gegen Rußland 
davongetragenem Leiden im 
29. Lebensjahre. Seine Witwe, 
drei kleine Kinder und die 
Eltern trauern um ihn. 
Isranz Zeittholer 
leb. Bauerssohn vom Brück leder¬ 
gute in Straß Nr. 12, Pf. Schönau 
beim k. k. Landwehr-Jnfanterie- 
Regiment Nr. 2 
gefallen arn21.Novemberl914 
in Russisch-Polen, 28 Jahre 
alt. 
3ofef Wicht 
von Leopoldschlag 
Ersatz-Reservist im k. u. k. Jn- 
fanterie-Regiment Nr. 91 
gefallen am 20.November 1914 
auf dem serbischen Kriegs¬ 
schauplätze im 28. Lebens¬ 
jahre. 
Wernhard Auer 
Gefreiter im k. k. Landwehr-Jn- 
fanterie-Reg. Nr. 29, 10. Komp. 
gefallen am 7. September 1914 
bei Livnik in Russisch-Polen. 
Alois Kronawitter 
Bauerssohn in Konzing, Pfarre 
Pfarrkirchen i. M. 
gefallen in v-t Schlacht bei 
Krasnik am 31. August 1914. 
Im Welervespital' KarmeMenklolter Linz: Verwundete mit einer 
I'flegerin (Tertiarschwester). 
Herausgeber der kathol. Preßvereiu. — Verantwortlicher Redakteur: Heinrich Binder. — Akad. Buchdruckeret des kathol. Pretzveremes in Linz (verantw. Leiter K. Commeuda>
	        
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